Millionenkrimi

Untreue in Klagenfurt: Ex-Beamten drohen 15 Jahre

Millionenkrimi im Rathaus Klagenfurt.

(Bild: Rojsek-Wiedergut Uta)

Post gab´s heute für einen ehemaligen Top-Beamten der Stadtkasse in Klagenfurt: Er erhielt die Anklage der Staatsanwaltschaft Klagenfurt. „Wir gehen von Untreue unter Ausnutzung der Amtsstellung aus“, so Sprecherin Tina Frimmel-Hesse. Darauf können sogar bis zu 15 Jahre Haft stehen!

Die Vorwürfe wurden vergangenes Frühjahr, kurz vor Ausbruch der Corona-Pandemie, bekannt: In der Stadtkasse im Klagenfurter Rathaus fehlen rund 1,8 Millionen Euro. Verantwortlich dafür soll ein pensionierter Beamter sein, der jahrzehntelang allein schalten und walten konnte - entsprechende Kontrolleinrichtungen oder Überprüfungen fehlten, wie auch der Rechnungshof bemängelte. Auch für die Staatsanwaltschaft scheint klar, dass sich der Verdächtige frei bedienen konnte.

Millionenuntreue
Zwischen Mai 1997 und Februar 2019 soll er gezählte 170 Bargeldbehebungen von Stadtkonten sowie 106 Barentnahmen aus der Kasse getätigt haben. Justizsprecherin Tina Frimmel-Hesse: „Der Schaden wird mit exakt 1,760.000 Millionen Euro beziffert. Aufgrund von Kontenöffnungen und Sparbuchüberprüfungen ließ sich bei dem Angeklagten ein auffälliger Vermögenszuwachs feststellen.“ Sprich: Das Geld soll von der Stadt zu ihm gewandert sein. Bisher hat der Mann aber keine Verantwortung übernommen, im Gegenteil: Er bestritt seine Schuld und sprach von einem „computerbedingten Systemfehler“.

Die Anklage ist noch nicht rechtswirksam, es gilt naturgemäß die Unschuldsvermutung.