Vor 80 Jahren

Ein Zeppelin schwebte über den Wörthersee

Kärnten
08.02.2011 15:30
Die "Hindenburg" ist am Montag zum zweiten Mal bei der Landung in Lakehurst explodiert – diesmal jedoch im TV. Schon sechs Jahre vor dieser Katastrophe der "LZ 129" schwebte die "LZ 127", die "Graf Zeppelin", über dem Wörthersee (Bild). Die Begeisterung der Menschen für diese "Himmelserscheinung" war groß.

Millionen TV-Zuschauer wurden am Sonntag und am Montag in Deutschland und Österreich zu Zeugen der Katastrophe der "Hindenburg". Das Luftschiff mit der Kennung LZ 129 explodierte am 6. Mai 1937 bei der Landung im amerikanischen Lakehurst. Insgesamt 36 Menschen fanden dabei den Tod, die Ursache für die Entzündung des Wasserstoffes gibt immer noch Anlass für Verschwörungstheorien jeder erdenklichen Art.

Was wenige wissen: Sechs Jahre zuvor, im Jahr 1931, zog das Luftschiff LZ 127 die Menschen in Kärnten in seinen Bann. Als sich der Himmel verfinsterte, weil die "Graf Zeppelin" (so war das Fluggerät im Jahr 1928 im Gedenken an den legendären Firmengründer Ferdinand Graf von Zeppelin getauft worden), ließen die Kärntner alles liegen und stehen und richteten ihren Blick nach oben.

236 Meter langer Gigant
Da schwebte der Zeppelin majestätisch über dem Wörthersee. Das gut 236 Meter lange Luftschiff beeindruckte an diesem 12. Juli 1931 alle (Quelle: Chronik des MGV Pörtschach aus dem Jahr 1961). Die Kameras klickten, die Menschen staunten. So etwas Riesiges hatten sie überhaupt noch nie in der Luft gesehen. Die "Graf Zeppelin" flog von Klagenfurt kommend in Richtung Villach. 

In diesem Jahr 1931 hatte die "Graf Zeppelin" mit ihrer berühmten Ägypten- und Palästina-Rundfahrt bereits für Schlagzeilen gesorgt. Die Pyramiden wurden überflogen, das Nil-Delta und das Heilige Grab im heutigen Israel. Die Heimfahrt führte die Graf Zeppelin über Griechenland, Jugoslawien und Österreich. Seither schwebte nie mehr ein Luftschiff über Kärnten.

von Fritz Kimeswenger, "Kärntner Krone"

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