Prozess in Innsbruck

Schüler (19) sperrte Freundin ein und schlug sie

Tirol
18.06.2021 08:00

Er hat sie geohrfeigt, mit dem Fuß geschubst und eingesperrt: Ein 19-jähriger Schüler aus Innsbruck musste sich am Donnerstag vor Gericht wegen des Vergehens der fortgesetzten Gewaltausübung verantworten. Sein Alter bewahrte ihn vor einer Vorstrafe.

Mit zurückgegelten Haaren, einer karierten Anzughose und einem hellblauen Polo-Shirt saß der Angeklagte Donnerstag vor der Richterin. Den Blick hält er gesenkt, seine Hände gefaltet auf dem Tisch. So ruhig wie auf der Anklagebank hat sich der junge Mann nicht immer verhalten. Die Richterin spricht regelrecht von einem Gewaltexzess seiner damaligen Freundin gegenüber.

Stundenlang eingesperrt
Es sei eine von Eifersucht geprägte On-off-Beziehung mit viel „Stress und Streit“ gewesen, sagte der Angeklagte. Wenn er Dinge klären, sie aber gehen wollte, habe er sie eingesperrt: Freiheitsentzug! „Wie lange haben Sie sie da eingesperrt?“, hakte die Richterin nach. „Nicht lange höchstens über Nacht“, musste der Schüler gestehen.

Verdutzte Blicke waren die Folge. Nicht alle Anschuldigungen des Opfers seien laut dem 19-Jährigen wahr, der Richterin zufolge räumte der Tiroler „die schlimmsten“ aber ein: Freiheitsentzug, Schubser, Ohrfeigen, Festhalten am Hals, Drücken eines Kopfpolsters ins Gesicht.

Bereits in Therapie
Der Angeklagte befindet sich bereits in Therapie. Ein weiterer Milderungsgrund war sein Alter. Es kam zu einer außergerichtlichen Einigung: Er muss 60 Sozialstunden leisten. „So eine Chance gibt es nur einmal“, mahnte die Richterin.

Melina Mitternöckler, Kronen Zeitung

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