„Krone“-Kolumne

Die „Zutaten“ positiver Lockdown-Partnerschaften

Kolumnen
11.04.2021 07:47

Soziologin und Sexualpädagogin Barbara Rothmüller dazu, wie langjährige Partnerschaften Menschen durch die Pandemie-Krise tragen. 

Schwierige Zeiten wie eine Pandemie gemeinsam durchzustehen, kann Paarbeziehungen nachhaltig vertiefen. Befragte Paare in langjährigen Beziehungen schätzen es besonders, dass sie jemanden haben, an den sie sich auch in schwierigen Zeiten wenden können. Drei von vier befragten Personen in Langzeitbeziehungen fanden noch im zweiten Lockdown, dass ihre Partnerin oder ihr Partner die beste Person für eine Isolation ist, die sie sich vorstellen können. Sich gemeinsam etwas aufzubauen, Spaß zu haben und gut reden zu können sind weitere „Zutaten“ positiver Lockdown-Partnerschaften.

Bei einigen jüngeren Paaren hat die gemeinsam verbrachte Krisenzeit sogar darin gemündet, dass sie Zukunftspläne geschmiedet haben, etwa, sich als Paar eine gemeinsame Familie zuzutrauen. Nach dem Motto: Wenn wir die intensive Lockdown-Zeit gut zusammen meistern, dann werden wir es als Paar auch schaffen, ein Kind großzuziehen.

Von älteren Paaren, die ihre Familienplanung abgeschlossen haben, wurde die Pandemie hingegen häufig kaum noch als Einschnitt in ihr Intimleben erlebt. Sie erleben ihre stabile Ehe oder Partnerschaft oft gerade als jenen Bereich, der in der Pandemie unverändert geblieben ist. Wenn es eine Bevölkerungsgruppe gibt, die bislang verhältnismäßig gut durch die Pandemie-Krise gekommen ist, dann sind es Menschen in langjährigen Paarbeziehungen.

Natürlich gibt es Paare, die sich über den Pandemie-Winter begonnen haben zu langweilen oder zu nerven. Aber gerade langjährige romantische Beziehungen haben sich oft als besonders tragfähig erwiesen. Bei einer Partnerschaftsdauer von mehr als 25 Jahren hat die intensive Nähe der Lockdowns nur selten zu mehr Streit und Konflikten geführt. Das spricht dafür, dass die meisten Langzeitbeziehungen die Pandemie-Krise überstehen werden. Ob die lange Zeit der Symbiose noch Autonomie und Beziehungsqualität übrig lassen wird, ist allerdings damit noch nicht gesagt.

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Dr.in Barbara Rothmüller, Soziologin und Sexualpädagogin

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