Wenn es um Wissen über Wirtschaft und Finanzen geht, gibt es in Österreich nach wie vor Aufholbedarf. Das stellt aucht ein OECD-Bericht fest. Finanzminister Gernot Blümel (ÖVP) will daher die Finanzbildung in Schulen forcieren. Ziel ist eine Art „Finanzbildungs-Führerschein“ und die Teilnahme am entsprechenden Modul der PISA-Studie.
Ein Bericht der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD), der am Montag vorgestellt wurde, zeigt, dass das Finanzwissen in Österreich im internationalen Vergleich überdurchschnittlich hoch ist. Allerdings stellt er Rückstände bei gewissen Bevölkerungsgruppen, etwa Jugendlichen und älteren Personen, fest. Außerdem werden Angebote zur Finanzbildung nur unkoordiniert bereitgestellt.
Bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Andreas Treichl, Mitgründer der „Stiftung für Wirtschaftsbildung“, und Bundesschulsprecherin Alexandra Bosek kündigte Finanzminister Blümel eine Finanzbildungsstrategie an, um das Wissen rund um Wirtschaft und Geld in Österreich zu verbessern. Die Strategie wird seit Mai 2020 erarbeitet und soll im Herbst präsentiert werden.
Mangelnde Finanzbildung „hat Tradition“
Für Treichl, Aufsichtsratschef der Erste Stiftung, ist die mangelnde Finanzbildung in Österreich kein neues Phänomen, „das hat leider Tradition“. Die „Stiftung für Wirtschaftsbildung“, deren Stifter und Mitglied Andreas Treichl ist, will das ändern, das Finanzministerium soll dazu einen Rahmen bilden. Zusätzliche Mittel brauche es dafür nicht, das Geld kommt aus dem Budget des Finanzministeriums.
Finanzbildung soll in Lehrplänen verankert werden
Ein eigenes Schulfach soll es nicht geben, die Vermittlung von Finanz- und Wirtschaftswissen soll aber in den Lehrplänen verankert werden. Am besten schon ab dem Schuljahr 2022/23, wie Bundesschulsprecherin Bosek forderte. Konkret sollen für eine kritische Auseinandersetzung mit Finanzthemen Workshops an Schulen angeboten werden.
Ziel ist es, dass österreichische Schüler zukünftig auch am PISA-Modul zum Thema Finanzbildung teilnehmen. Nächstes Jahr sei das noch zu früh, so Finanzminister Blümel, aber mit der Finanzbildungsstrategie wolle man dafür die „Grundvoraussetzungen schaffen“.
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