Stellen Sie sich vor, Sie haben ein gut gefülltes Bankkonto, plötzlich wird Ihre Bankomatkarte eingezogen und Ihr Konto ist „weg“. Und Sie erhalten Tage lang keine Auskunft wo Ihr Geld steckt. Das ist Mario Tomazetich passiert, dem Inhaber einer Elektronikfirma, die u.a. Theaterbühnen in Wien und Deutschland mit Laser, Ton, Licht ausstattet.
Sein Firmenkonto bei der Easybank wies knapp über 132.000 Euro aus (durch Bankauszüge belegt) als es Mitte Februar über Nacht „verschwand“. „Via Onlinebanking habe ich gesehen, dass mein Konto, das ich seit 15 Jahre nutze, gesperrt und auf Null gestellt war.“ Es folgt eine Odyssee durch die Callcenter des Instituts. Telefonische und schriftlichen Anfragen des Niederösterreichers werden nicht beantwortet. Er wird abgewimmelt, mit Rückrufen vertröstet.
„Ich haben eine größeren Geldbetrag eines Kunden erwartet, der nicht einlangen konnte. Ich kann selbst nichts überweisen, bin völlig lahm gelegt“, sagt Tomazetich. Auch eine „Krone“-Anfrage an die Bawag/Easybank bleibt zwei Tage ohne Antwort. Am Freitag heißt es dann: „Den Vorwurf eines verschwundenen Kontos weisen wir zurück.“ Wieso? Wo ist das Geld? Kein Kommentar. Datenschutz!
Nach der „Krone“-Anfrage meldet sich die Bawag doch beim Firmenchef. Angeblich hätte er es unterlassen, zeitgerecht Unterlagen für die US-Steuerbehörden beizubringen. Das Konto sei aufgelöst, das Geld hätte die Bank vorläufig wo anders „geparkt“, erzählt der Techniker. Dazu muss man wissen: Wegen seines US-amerikanischen Vaters hat Tomazetich einen Reisepass der Vereinigten Staaten. Eine schriftliche Verständigung der Easybank mit Ende Jänner über die baldige Kontoauflösung habe er nie erhalten, sagt er. Über sein Geld könne er bis heute nicht verfügen. Ein mysteriöser Fall.
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