Impfungen sei Dank

Besucherregeln für Heime sollen gelockert werden

Österreich
23.02.2021 18:20

Die derzeit sehr strikten Besucherregeln für die österreichischen Alten- und Pflegeheime sollen ab der ersten Märzwoche gelockert werden. Das kündigte Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) am Dienstag in einem Interview an - möglich wäre dies aufgrund der voranschreitenden Impfquote in den Heimen. Es gehe dabei um „langsame Schritte, aber deutliche Verbesserungen“, versprach der Minister.

Man befinde sich in einem „guten Arbeitsprozess“ mit den Bundesländern, meinte Anschober in einem Interview mit der APA. Am Dienstag gab es in Alters- und Pflegeheimen österreichweit 327 infizierte Bewohner, dazu kamen 268 aktive Fälle bei Mitarbeitern. Der Großteil der an der Impfung interessierten Bewohner von Alters- und Pflegeheime seien „als erste Priorität“ bereits durchgeimpft.

Zuletzt hatte Vorarlberg verkündet, dass die Impfungen in den 49 Vorarlberger Pflegeheimen abgeschlossen sind. Auch wurden Rufe laut, dass es Erleichterungen für geimpfte Bewohner geben müsse. Erst am Montag hatten die oberösterreichische Landeshauptmann-Stellvertreterin Christine Haberlander (ÖVP) und Soziallandesrätin Birgit Gerstorfer (SPÖ) Lockerungen bei den Besuchsregeln gefordert.

Impfungen ermöglichen Lockerungen
Man habe sich bereits darauf geeinigt, Lockerungen durchzuführen, wenn die Bewohner geimpft sind. Derzeit gilt für Alters- und Pflegeheime, dass Bewohner maximal einmal pro Woche von einer Person besucht werden dürfen. Davon ausgenommen sind etwa Palliativ- und Hospizbegleitung sowie Seelsorge.

Besucher dürfen nur hineingelassen werden, wenn sie ein negatives Testergebnis vorweisen können. Im Fall eines Antigentests darf die Abnahme nicht länger als 24 Stunden zurückliegen, bei einem PCR-Test nicht länger als 48 Stunden.

Fehlende Kontakte „Ursache, krank zu werden“
Anschober bekräftigte, dass es für Bewohner schlimm sein müsse, wenn sie eine Woche auf den Besuch warten und der dann vielleicht sogar nicht stattfinden kann, aus welchem Grund auch immer. Außerdem können Enkel ihre Großeltern nicht gemeinsam mit ihren Eltern besuchen, weil zwei Besucher nicht erlaubt sind. Auch das sei „eine mögliche Ursache, krank zu werden“, meinte Anschober. Die „soziale Vereinsamung müssen wir schrittweise wieder drastisch reduzieren“, konstatierte der Gesundheitsminister.

Seniorenvertreter erfreut
Der Pensionistenverband begrüßte die Entscheidung: „Endlich reagiert auch die Bundesregierung auf den Aufruf des Pensionistenverbandes. Denn die seelische/psychische Situation der Betroffenen ist erschütternd. Das ist eine schlimme Qual, denn die Besuche sind eine der wenigen Freuden in ihrem Alltag“, erklärte Präsident Peter Kostelka.

Ähnlich die Seniorenbund-Präsidentin Ingrid Korosec: Ein Besuch pro Woche sei auf Dauer viel zu wenig. Korosec wünschte sich in einem ersten Schritt, dass die Bezugspersonen von Heimbewohnern diese statt einmal pro Woche zumindest zwei- bis dreimal pro Woche besuchen dürfen. Voraussetzungen sollen weiter das Vorliegen eines negativen Corona-Tests sowie das Tragen von FFP2-Masken sein.

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