Kritische Werte

Trumps Corona-Verlauf offenbar ernster als gedacht

Trump spielte seine Erkrankung herunter - wie schlecht ging es ihm mit Corona wirklich?

(Bild: AP)

Nach seiner überstandenen Corona-Infektion berichtete der damalige US-Präsident Donald Trump, die Krankheit sei lediglich wie eine Grippe - doch er dürfte doch mehr darunter gelitten haben als das Weiße Haus und er selbst zugegeben hatten. Wie die „New York Times“ mit Berufung auf Insider nun enthüllte, entging Trump nur knapp der Notwendigkeit, an ein Beatmungsgerät angeschlossen zu werden.

„Haben Sie keine Angst vor Covid!“, appellierte Trump nach seiner Entlassung aus dem Militärkrankenhaus, nachdem er seine Infektion überstanden hatte. Er räumte zwar ein, dass es ihm nicht so gut gegangen sei, aber riet dennoch, sich von dem Erreger nicht das Leben dominieren zu lassen.

Sauerstoff soll auf kritischen Wert gefallen sein
Ganz so harmlos wie er es darstellte dürfte der Verlauf der Erkrankung allerdings nicht gewesen sein. Die „New York Times“ berichtete nun, dass Trumps Sauerstoffsättigung im Blut vor seiner Verlegung ins Krankenhaus auf einen kritischen Wert gefallen sei. Sie beruft sich dabei auf Quellen, die über seinen Zustand Bescheid gewusst haben sollen. Bei ihm seien Lungeninfiltrate festgestellt wurden, die auftreten, wenn die Lunge entzündet ist und Substanzen wie Flüssigkeit oder Bakterien enthält. Das könne ein Zeichen für einen akuten Verlauf sein: In einem Röntgen oder Scan erscheinen diese Symptome undurchsichtig oder weiß.

Trump beim Verlassen des Walter Reed National Military Medical Center

(Bild: AP)

Trump musste Sauerstoff verabreicht werden
Trumps Sauerstoffwerte seien zeitweise sogar unter 80 Prozent gelegen - unter 90 wird normalerweise von einer kritischen Erkrankung gesprochen. Ihm sei zweimal Sauerstoff verabreicht worden, bevor er ins Spital kam. Das Weiße Haus dagegen berichtete lediglich davon, dass der Wert zeitweise auf 93 Prozent gefallen war. 

Während seiner Covid-Behandlung wurde Trump unter anderem das experimentelle Antikörper-Mittel Remdesivir verabreicht. Experten sahen schon damals aufgrund dessen Hinweise darauf, dass Trump ernster erkrankt war als er zugeben wollte. Der Leibarzt des Präsidenten ließ jedoch gleichzeitig wissen, dass sich der Patient ansonsten „gut“ fühle.