Kritik auch von FPÖ

SPÖ beantragt Sondersitzung zu „Impfchaos“

Politik
06.01.2021 11:45

Die SPÖ sieht die Coronavirus-Impfaktion durch „das Chaos, das Zögern und die Pannen“ der türkis-grünen Regierung gefährdet und wird daher am Donnerstag eine Sondersitzung des Nationalrats beantragen. Für Parteichefin Pamela Rendi-Wagner ist das Vorgehen der Regierung „fahrlässig“, sie will eine wirksame neue Teststrategie für die Zeit nach dem Lockdown thematisieren. Kritik am Agieren der Regierung kommt auch von den NEOS und der FPÖ.

Die Corona-Impfung sei der „Schlüssel im Kampf gegen die Corona-Pandemie“, daher müsse das Motto lauten: „Impfen, impfen, impfen!“, so die SPÖ-Chefin. Wichtig sei, dass die Menschen Vertrauen haben und die Regierung mit einem klugen Plan vorgeht. Derzeit sieht es aber leider nicht danach aus, wie Rendi-Wagner findet: „Weit über 60.000 Impfdosen werden gebunkert und nicht verimpft. Das ist grob fahrlässig. Worauf wartet die Regierung? Impfen heißt Menschenleben retten - jede einzelne Schutzimpfung zählt!“

„Zögern schwächt die Impfbereitschaft“
Die Impfung sei nicht nur wichtig für die Gesundheit der Menschen, sondern auch für die heimische Wirtschaft und den Arbeitsmarkt, argumentierte die SPÖ-Chefin: „Ein Zögern schwächt die Impfbereitschaft und erhöht das Risiko von Virusmutationen. Deshalb muss Geschwindigkeit aufgenommen und der Impfturbo eingeschaltet werden.“ Andere Länder hätten vorgezeigt, dass dies möglich ist. Es brauche nun eine „wirksame und neue Teststrategie“ für die Zeit nach dem Lockdown, bzw. bis eine hohe Durchimpfungsrate erreicht ist, so die SPÖ-Chefin.

Freiheitliche werfen Regierung „Versagen“ vor
Auch die FPÖ hat am Mittwoch kein gutes Haar an der Regierung gelassen und ihr einmal mehr „Versagen“ in der Corona-Pandemie attestiert. Es vergehe kein Tag, ohne dass das Versagen Österreichs im Kampf gegen die Pandemie sichtbar werde, meinte FPÖ-Bundesparteiobmann Norbert Hofer in einer Aussendung. Als Beleg führte er an, dass obwohl in Österreich seit Tagen Zigtausende Impfdosen lagern, der Start der Impfung in Altenwohn- und Pflegeheimen erst für den 12. Jänner geplant gewesen sei, wie Sektionschefin Katharina Reich am Dienstag bestätigte. Und nach einer „Welle des Entsetzens“ gehe es nun offenbar doch, dass in dieser Woche 21.000 Dosen verabreicht werden.

Hofer: „Impfchaos trifft wieder ältere Menschen“
Das Impfchaos der Regierung treffe wieder ältere Menschen kritisierte er FPÖ-Chef Hofer am Dreikönigstag in einer Aussendung. Obwohl die Experten seit Beginn der Pandemie vor knapp einem Jahr darauf drängten, vor allem die Menschen in Altenwohn- und Pflegeheimen zu schützen, würde gerade in diesem Bereich ein schwerer Fehler nach dem anderen passieren. Die Regierung hortet Impfstoffe, anstatt sie für jene einzusetzen, die sich impfen lassen wollen.

Scharfe Kritik an der Regierung kam auch von den NEOS: „Jeden Tag sterben Menschen in Alters- und Pflegeheimen, weil die Regierung die gefährdetsten Einrichtungen wider besseres Wissen bis heute nicht ausreichend schützt“, so Gesundheitssprecher Gerald Loacker. Bis jetzt seien über 6.400 Menschen an oder mit Covid gestorben, die Hälfte davon in Alters- und Pflegeheimen, kritisierte er. „ÖVP und Grüne nehmen mit ihrer Untätigkeit und dem von ihrer Regierung verursachten Impfchaos in Kauf, dass es noch mehr werden.“

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