Verwirrung wegen Mail

Wird es in Wiener Spitälern genug Impfstoff geben?

Wien
18.12.2020 06:00

Demnächst wird die EU den ersten Covid-Impfstoff zulassen. Mitarbeiter der Spitäler gehören zu jener Gruppe, die bevorzugt immunisiert werden. Am Donnerstagabend wurde bekannt, dass in Wien ab 28. Dezember geimpft wird. Ob genug Dosen bestellt sind, darum machen die zuständigen Stellen jedoch ein Geheimnis. Eine AKH-Mail sorgt für Verwirrung.

In dem Schreiben - ein Sitzungsprotokoll des Allgemeinen Krankenhauses – heißt es, es gebe vorerst nur „400 Impfungen für das Wiener Spitalpersonal“. 400 Spritzen, das wäre alleine für das AKH mit seinen knapp 8700 Mitarbeitern, 6000 davon direkt am Patienten, absurd wenig. Im gesamten Gesundheitsverbund arbeiten rund 30.000 Personen.

„Schwerwiegender Fehler im Schriftstück“
Die geringe Zahl stimme nicht, erklärt AKH-Direktor Herwig Wetzlinger. „Hier wurde ein schwerwiegender Fehler im Schriftstück gemacht.“ Und Wetzlinger auf Nachfrage: „Für das AKH wurden mehr als 8000 Impfdosen angemeldet. Dazu zählen auch die Ärzte der MedUni Wien und die Medizinstudenten.“ Mit der Impfung im klinischen Bereich solle „so bald wie möglich“ begonnen werden.

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Für das AKH wurden mehr als 8000 Impfdosen angemeldet. Dazu zählen auch die Ärzte der MedUni Wien und die Medizinstudenten.

Herwig Wetzlinger, AKH-Direktor

Wesentlich verschlossener dazu zeigen sich der Gesundheitsverbund, der die Gemeindespitäler verwaltet, sowie das zuständige Stadtratsbüro. So gab es noch keine weiteren Details zu den Planungen. Diese würden erst in den kommenden Tagen erarbeitet, erklärte der Sprecher von Gesundheitsstadtrat Peter Hacker am Donnerstag. Wien rechne demnach jedenfalls mit rund 5000 Dosen zum Impfstart.

Definitiv kein Impfzwang
Die Bereitstellung der Spritzen ist das eine. Wer sie nimmt, das andere. Gerade unter dem medizinischen Personal ist die Impfskepsis oft ausgeprägt. Der Gesundheitsverbund will mit Kampagnen „Bewusstsein schaffen“. Wie hoch die Impfbereitschaft im eigenen Haus ist, wird nicht verraten. Was fix ist und auch Wetzlinger betont: Zur Impfung gezwungen wird keiner. Sie ist freiwillig.

Alex Schönherr, Kronen Zeitung/krone.at

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