Kanzler hoffnungsvoll

Kurz: „Weitere Lockdowns mit Massentests ersparen“

Politik
22.11.2020 06:00

Bundeskanzler Sebastian Kurz spricht mit der „Krone“ über Licht am Ende des Tunnels, Weihnachten mit der Familie, Fehler, Corona-Müdigkeit - und „meine große Hoffnung auf einen Impfstoff zu Jahresbeginn“.

„Krone“: Herr Bundeskanzler, sind die neuen Massentests und Impfungen Game Changer, also entscheidende Faktoren im Kampf gegen die Pandemie?
Sebastian Kurz: Massentests sind eine Riesenchance, gemeinsam durch die Krise zu kommen und Ansteckungszahlen bis zu einer Impfung unter Kontrolle zu halten. Sie sind jedoch kein Freibrief - Abstand halten und Maske tragen gelten weiterhin. Aber dadurch können wir uns weitere Lockdowns ersparen und mit einem Schlag Zehntausende Infizierte lokalisieren. Wer positiv ist, bekommt einen zweiten Test. Sich ein wenig Zeit zu nehmen für Tests ist besser als der wochenlange Verzicht und Verlust von allem, was unser Leben schön macht.

Wann werden die ersten Impfstoff-Dosen geliefert?
Wir haben mit fünf Pharmaunternehmen Vorverträge. Ich bin zuversichtlich, dass wir im ersten Quartal kommenden Jahres die ersten Menschen impfen können. Die Stationen für Massentests wollen wir dann auch für die Impfungen nutzen. Ich denke, dass sich viele melden werden, um wieder normal leben zu können.

Im ersten Lockdown waren die Schulen und Straßen leergefegt. Jetzt ist viel mehr los. Erreicht die Regierung die Österreicher nicht mehr?
In ganz Europa ist nach neun Monaten eine gewisse Corona-Müdigkeit zu spüren. Ich appelliere aber an alle, gemeinsam noch diese zwei Wochen durchzuhalten, damit wir auch eine Überforderung der Intensivmedizin vermeiden. Jeder Tag Lockdown ist für uns alle eine psychologische Herausforderung, ein dramatischer Grundrechtseingriff und kostet die Volkswirtschaft Hunderte Millionen.

Wie viele Pressekonferenzen gibt es noch bis zum Licht am Ende des Tunnels?
Wir werden weiterhin die Bevölkerung transparent informieren. Aber mein Satz, dass wir im kommenden Sommer wieder ein großes Stück Normalität zurückhaben, gilt weiterhin.

Zahlenchaos, offene Waffengeschäfte und dafür geschlossene Büchereien. Hat die Regierung wirklich keine Fehler gemacht?
Jeden Tag kann man Dinge noch besser machen. In Summe aber haben wir die erste Welle gut bewältigt und sind jetzt, wie fast alle Länder in Europa, von der zweiten Welle überrollt worden. Wir können diese Phase meistern, wenn jeder seinen Beitrag leistet.

Was öffnet am 7. Dezember als Erstes?
Sinken die Zahlen, die Schulen wegen der Bildung und der großen Belastung für die Familien gemeinsam mit dem Handel, bei dem viele Arbeitsplätze auf dem Spiel stehen.

Ist der Wintertourismus überhaupt noch zu retten?
Eine Prognose ist schwierig, es gibt aber eine gewisse Chance.

Wie werden wir Weihnachten und Silvester feiern?
Wenn wir alle diszipliniert sind und jetzt im Lockdown niemanden treffen, dann würdig im kleinen Familienkreis.

Christoph Budin, Kronen Zeitung

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