Österreich nach Terror

Regierung beschließt dreitägige Staatstrauer

Die Regierung hat in ihrer Sondersitzung nach dem Terroranschlag in Wien eine dreitägige Staatstrauer beschlossen. Bis inklusive Donnerstag werden die öffentlichen Gebäude mit Trauerbeflaggung versehen. Außerdem gab es am Dienstag um 12 Uhr eine Schweigeminute, zur selben Zeit läuteten in ganz Wien die Kirchenglocken im Gedenken an die Opfer. Auch an den Schulen soll zu Unterrichtsbeginn am Mittwoch der Todesopfer gedacht werden, geht aus dem Ministerratsvortrag hervor.

„Die Republik Österreich war, ist und wird immer eine Nation der Vielfalt, des Dialoges und des Respektes füreinander sein, umso mehr haben die Ereignisse vom 2. November 2020 unser Land schwer erschüttert und betroffen gemacht“, heißt es in dem Regierungsbeschluss. Mit der Staatstrauer werden die Flaggen an Bundesgebäuden auf halbmast gesetzt und die Landeshauptleute aufgefordert, dies auch in ihrem Bereich zu veranlassen.

Die Fahnen vor der Präsidentschaftskanzlei wurden am Dienstag auf halbmast gesetzt.

(Bild: APA/HELMUT FOHRINGER)

Schweigeminute, Kranzniederlegung, Glockenläuten
Außerdem wurde am Dienstag um 12 Uhr eine „Minute des stillen Gedenkens“ eingehalten. In ganz Wien läuteten zudem die Kirchenglocken im Gedenken an die Opfer des Anschlags - sogar die Pummerin des Stephansdoms, was vom ORF übertragen wurde. Am Mittwoch sollen auch die Schulen zu Beginn des Unterrichts eine Gedenkminute einhalten.

Zudem war eine Kranzniederlegung durch den Bundespräsidenten, die Regierung, die Nationalratspräsidenten sowie Klubobleuten der Parlamentsparteien und den Bürgermeister in der Wiener Innenstadt geplant.

Die Bundesspitze gedenkt der Opfer des Terroranschlags von Wien.

(Bild: APA/BKA/Dragan Tatic)

„Anschlag auf die Freiheit und Demokratie“
Das Attentat bezeichnet die Regierung als „Anschlag auf die Freiheit und Demokratie“. Die Regierung werde mit allen verfügbaren Kräften an der weiteren Aufklärung der Situation arbeiten. Und: „Die Republik Österreich und wir als Bundesregierung werden die Freiheit, die Demokratie und die Werte unseres Zusammenlebens entschlossen und mit allen gebotenen Mitteln verteidigen. Darüber hinaus werden wir mit unseren internationalen Partnern und Freunden gemeinsam gegen Terrorismus und Extremismus ankämpfen.“

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Fotos

Zuletzt herrschte eine offizielle, damals viertägige Staatstrauer nach dem Tod von Bundespräsident Thomas Klestil im Jahr 2004. Klestil war kurz vor der Amtsübergabe an seinen bereits gewählten Nachfolger Heinz Fischer verstorben. Auch nach dem Tod von Nationalratspräsidentin Barbara Prammer (SPÖ) im August 2014 verhängte die Regierung Staatstrauer.