Rätselhafter Angriff

USA: Wanderer von aggressiver Bergziege getötet

Ausland
18.10.2010 10:40
Eine "sehr, sehr ungewöhnliche" Tier-Attacke beschäftigt Polizei und Wildhüter im US-Bundesstaat Washington. Wie die "Seattle Times" berichtet, ist am Sonntag ein 63-Jähriger beim Wandern im Olympic National Park von einer Bergziege getötet worden. Robert Boardman war mit seiner Frau und einem Bekannten unterwegs, als die Gruppe am Weg auf das Tier traf. Der aggressive Ziegenbock ließ sich nicht verscheuchen, sondern spießte den Wanderer mehrmals mit seinen Hörnern auf.

"Wir warten noch auf den Bericht des Gerichtsmediziners, aber es sieht so aus, als wäre der Ziegen-Angriff die Todesursache", schilderte Barb Maynes, Sprecherin des Nationalparks, der "Seattle Times". Ihre Mitarbeiter waren nach dem Vorfall auf die Pirsch gegangen und hatten den Bock nach mehrstündiger Suche entdeckt. Weil sich das Tier, das noch Blut an den Hörnern hatte, auch gegenüber den Wildhütern aggressiv verhielt, wurde die weiße Bergziege (ähnlich dem Symbolbild oben) erschossen.

"Ich kann mich nicht daran erinnern, jemals so etwas erlebt zu haben", meinte Maynes, betonte aber zugleich, dass der genaue Hergang des Vorfalls nach wie vor unklar sei. Die Begleiter des 63-jährigen Wanderers hatten den Angriff der Ziege nicht wirklich mitbekommen. Die Gruppe war dem Tier auf einem Wanderpfad im Olympic National Park begegnet. Die Ziege versperrte den Weg. Während Boardman versuchte, das Tier zu verscheuchen, stiegen seine Begleiter ein Stück bergab.

"Der Ziegenbock thronte über ihm"
Plötzlich hörten sie Schreie, eilten nach oben und entdeckten den 63-Jährigen blutend am Boden liegen. "Der Ziegenbock thronte über ihm und bewegte sich keinen Zentimeter", schilderte Bill Baccus, der mit seiner Frau und drei Kindern im Park unterwegs war und unmittelbar nach der Attacke auf die geschockten Begleiter Boardmans stieß. Baccus, wissenschaftlicher Mitarbeiter des Parks, holte via Funkgerät Hilfe. Gemeinsam mit zwei weiteren Zeugen versuchten sie, die Ziege mit Geschrei und Steinwürfen von dem Verletzten zu verscheuchen. Als der Bock nach einiger Zeit Abstand nahm, musste Boardman bereits reanimiert werden. Ein Rettungshubschrauber brachte den 63-Jährigen in ein Krankenhaus, wo nur mehr der Tod des Wanderers festgestellt werden konnte.

Neben einer Obduktion der Leiche des Wanderers wurde auch eine Untersuchung des Ziegenkadavers angeordnet. Unabhängig davon, ob der Bock durch eine Krankheit aggressiv gemacht wurde oder nicht, sei es wichtig, dass Wanderer stets Abstand von wilden Tieren hielten, meinte Park-Sprecherin Barb Maynes.

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