Steinigungs-Story

Zwei deutsche Journalisten im Iran verhaftet

Ausland
12.10.2010 13:27
Der Iran hat am Dienstag die Festnahme von zwei deutschen Staatsbürgern bestätigt. Angeblich handelt es sich bei ihnen um Journalisten. Sie seien auf dem Weg zum Haus des Sohnes von Sakineh Mohammadi Ashtiani festgenommen worden. Die Iranerin ist wegen Ehebruchs zum Tod durch Steinigung verurteilt.

Die iranische Regierung wirft den zwei Festgenommenen vor, Kontakte zu Oppositionellen zu unterhalten. Die beiden Männer "hatten Verbindungen zu anti-revolutionären Gruppen", sagte der Sprecher des Außenministeriums, Ramin Mehmanparast. Sie hätten sich nur als Journalisten ausgegeben und einen "Bericht" über ihr Treffen mit dem Sohn der zum Tode verurteilen Iranerin Sakineh Mohammadi-Ashtiani vorbereitet. Dies sei der Grund für ihre Festnahme, fügte der Sprecher hinzu. Der Fall werde nun geprüft.

Einem Justizsprecher zufolge waren die Männer mit Touristenvisa eingereist. Als Reporter hätten sie aber ein Pressevisum benötigt, als Touristen dürften sie im Iran nicht journalistisch arbeiten.

Ausweisung oder Anklage wegen Spionage?
Beobachter in Teheran meinten, die beiden könnten wegen Verstoßes gegen die Pressegesetze in Kürze ausgewiesen werden. Schwieriger läge der Fall, wenn es sich bei den Festgenommenen um Menschenrechts-Aktivisten handeln würde, die im Kontakt mit in Deutschland lebenden Exil-Iranern stünden. Dann könnte der Vorwurf auf Gefährdung der nationalen Sicherheit oder Spionage lauten und vor einem Revolutionsgericht behandelt werden.

Die genaue Identität der Mänbner ist bisher noch nicht offiziell bestätigt. Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sagte am Dienstag während eines Aufenthalts in Bukarest, sie habe großes Interesse an der Freilassung der beiden Journalisten. 

Der Iran hat in den vergangenen Jahren immer wieder westliche Ausländer inhaftiert, darunter auch mehrere Deutsche. Grund für die Festnahmen waren wie in diesem Fall zumeist ein illegaler Aufenthalt auf iranischem Staatsgebiet oder angebliche Verbindungen zur Opposition.

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