
„Novomatic zahlt alle“, tönte der damalige FPÖ-Chef Strache in Ibiza. Im U-Ausschuss wurde die Nähe des Glücksspielkonzerns zur ÖVP bereits breit thematisiert. Doch wie ein bei der Casino-Razzia sichergestellter und nun wieder aufgetauchter Kalendereintrag von Novomatic-Milliardär Johann Graf zeigt, spielte auch die SPÖ-Spitze mit.
Es geht um den 30. Jänner 2019. Ein Mittwoch, nur einen Tag vor dem so aktuell für Empörung bei der Opposition im U-Ausschuss sorgenden Treffen der Novomatic-Spitze mit dem damaligen ÖVP-Finanzminister Hartwig Löger. SPÖ, FPÖ und NEOS wittern Absprachen und Polit-Deals.
Im von der Korruptionsstaatsanwaltschaft bei Hausdurchsuchungen sichergestellten Kalender von Glücksspiel-Milliardär Johann Graf sind mit Wiens Bürgermeister Michael Ludwig und Finanzstadtrat Peter Hanke aber auch zwei SPÖ-Granden sowie „HN“ für Novomatic-Chef Harald Neumann eingetragen.
„Unspektakulärer Kennenlerntermin“
Die illustre Runde traf sich zum ausgedehnten Mittagessen im gutbürgerlichen Restaurant Wiener Rathauskeller. Während die Türkisen eine SPÖ-Nähe zum Casino-Roulette um Macht und Posten wittern, winken die Stadt-Roten ab. Das Treffen sei ohnehin schon seit Monaten bekannt gewesen. Es wäre dies vielmehr ein „unspektakulärer Kennenlerntermin gewesen, bei dem es auch keine Agenda“ gegeben habe.
Christoph Budin, Kronen Zeitung
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