Geiselnahme in Belgien

Entführter Bub nach 42 Tagen wieder frei

Ausland
01.06.2020 18:14

Ein 13-jähriger Bub ist in Belgien von schwer bewaffneten Kriminellen aus seinem Elternhaus entführt und 42 Tage lang festgehalten worden. Erst am Montag machte die belgische Polizei den Fall bekannt, nachdem der Teenager in der Nacht zuvor freigekommen war. Bei Razzien wurden schließlich sieben Verdächtige festgenommen. Über die Hintergründe wurde bislang nichts bekannt, belgische Medien spekulieren über eine Tat im Drogenmilieu.

Nachdem die Entführer bereits Mitte April in das Zuhause einer Familie im ostbelgischen Genk eingedrungen waren und den 13-Jährigen mit Gewalt verschleppt hatten, sei es zu einer Lösegeldforderung von fünf Millionen Euro gekommen. Mehrmals hätten die Entführer mit der Familie Kontakt aufgenommen und ein Lebenszeichen des Kindes geschickt, heißt es vonseiten der Polizei. In der Nacht auf den 1. Juni sei der Bub schließlich unversehrt freigelassen worden.

Mehrere Verdächtige sind mittlerweile identifiziert worden. Acht Durchsuchungen wurden in der Provinz Limburg, vier weitere in Antwerpen durchgeführt. Dabei konnten sieben Verdächtige festgenommen werden, die nun dem Haftrichter vorgeführt werden sollen. Nach Informationen des Senders VRT und der Zeitung „Het Belang van Limburg“ soll unter den Festgenommenen ein islamistischer Extremist und verurteilter Syrien-Kämpfer sein.

Tat im Drogenmilieu?
Über die Hintergründe der Entführung gab die Polizei ebenso nichts bekannt wie über die Frage, ob Lösegeld bezahlt wurde. Der Bub soll nach Medienberichten jedoch aus einer Familie stammen, die der Polizei wegen Drogendelikten bekannt gewesen sei. Demnach sei auch ein Teil der Summe gezahlt worden, die von den Entführern gefordert wurde. Ob es sich jedoch um „Gewalt zwischen Drogenbossen“ gehandelt habe, sei nicht klar, berichtet der Sender weiter. Das Opfer und seine Familie erhalten demnach medizinische und psychologische Hilfe.

Polizeichef Eric Snoeck lobte den Ermittlungserfolg seiner Behörde mitten in der Corona-Krise. Die Beamten hätten „unter oft sehr schwierigen Umständen aktiv und diskret ermittelt“. Er sei stolz auf den täglichen Kampf seiner Mitarbeiter gegen das organisierte Verbrechen und den Terrorismus. In dem Fall arbeiteten die Ermittler nach offiziellen Angaben auch mit Polizei und Justiz in den Niederlanden, Frankreich und den Vereinigten Staaten zusammen.

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