
Das erste Resümee der ersehnten Handelsöffnung nach den Corona-Sperren ist teils ernüchternd. Viele Geschäfte würden nur zehn bis 20 Prozent des normalen Umsatzes machen, erklären Handelsvertreter. Selbst nach den weiteren Öffnungen am 2. Mai erwarte man nur eine langsame Normalisierung. Auch die Kaufkraft der Kunden ist durch die hohen Arbeitslosenzahlen gesunken.
Die Öffnung der kleinen Handelsbetriebe nach dem Corona-Shutdown hat in den vergangenen sieben Tagen noch keinen großen Umsatzschwung gebracht. „Für die kleinen Geschäfte ist es sehr, sehr schleppend losgegangen“, sagte WKÖ-Handelsobmann Peter Buchmüller. Viele würden nur zehn bis 20 Prozent der Normalerlöse erzielen.
Hoffnung auf langsame Normalisierung
Die kleinen Händler warten nun auf die Öffnung des gesamten Handels und der Gastronomie. Dies soll die dringend notwendige Frequenz in die Einkaufsstraßen und Einkaufszentren bringen. Der WKÖ-Handelsobmann rechnet jedoch nur mit einer langsamen Normalisierung. Das werde wohl das ganze Jahr dauern und auch davon abhängen, wie sich Tourismus, Gastronomie und Einkaufszentren entwickeln.
Nur wenige Geschäfte profitieren
Auch der Handelsverband sieht einen verhaltenen Start der Geschäfte. In den vergangenen sieben Tagen seien vor allem „sehr stark lebensnotwendige Produkte“ gekauft worden, erklärte Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will. Die erste Woche sei gut für Baumärkte, Buchhändler, Brillenfachgeschäfte, Sportartikelhändler, Spielwarenbetriebe und Papierwarenläden gelaufen. Verhaltene Nachfrage habe es hingegen in den Mode- und Schuhgeschäften sowie in Elektroläden gegeben.
Kaufkraft durch viele Arbeitslose gesunken
Nach dem 2. Mai erwartet der Handelsverband-Geschäftsführer auch keine rasche Normalisierung: „Die Kaufkraft hat sich durch den volkswirtschaftlichen Schock verändert.“ Zuletzt gab es 560.000 Arbeitslose in Österreich und für 870.000 Arbeitsplätze wurde Kurzarbeit beantragt.
Beide Handelsvertreter sorgen sich nun um die finanzielle Gesundheit der Betriebe, sollten die staatlichen Hilfen zu langsam fließen. Vor allem die kleineren Modehändler könnten schnell Probleme bekommen, da der Verkauf der Frühjahrs- und Sommerware sehr reduziert ist und inzwischen bereits die Herbst- und Winterkollektion vorbestellt werden muss.
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