Corona-Krise

Tiroler Grüne fordern Tourismus-Neuausrichtung

Tirol
25.03.2020 13:00

Die Tiroler Grünen, Koalitionspartner der ÖVP in der Landesregierung, fordern angesichts der Negativschlagzeilen im Zuge der Coronakrise eine Neuausrichtung des Tourismus im Bundesland. Ein „radikaler Neustart in der Tiroler Tourismuspolitik“ sei „unumgänglich“, betont Landtagsabgeordneter Georg Kaltschmid. SPÖ und FPÖ bezeichnen diese grüne Forderung für „wenig glaubwürdig“ und „fadenscheinig“.

Ein „Zukunftsstab Tourismus“ müsse Tirol „zügig und entschlossen neu positionieren“, verlangt Kaltschmid. „Apres-Ski und massentouristische Auswüchse werden dermaßen in Verruf sein, dass wir uns gänzlich neu erfinden müssen, um den Tourismus in Tirol als wesentlichen Wirtschaftszweig und Arbeitgeber aufrechtzuerhalten“, so der grüne Tourismussprecher.

„Blockade überwinden“
Niemand könne abstreiten, dass die Corona-Ausbreitung in den Apres-Ski-Bars und Tourismus-Hotspots einen „massiven Imageschaden“ für Tirol bedeuten. Die Marke Tirol sei beschädigt, von Touristikern seien Fehler gemacht worden. Kaltschmid sieht nunmehr eine Chance, „die jahrelange Blockade von Seilbahnvertretern und Großhoteliers zu überwinden“.

Kritik von SPÖ und FPÖ
Tirols SP-Chef Georg Dornauer hält diese Forderung für „wenig glaubwürdig“: „Die Tiroler Grünen geben seit Jahren den stummen Steigbügelhalter für die beinharte Klientelpolitik der ÖVP in diesem Land und sind mitschuldig an der Situation.“

Die Öko-Partei müsse sich zuallererst „darüber klar werden, ob sie weiterhin dabei zusehen wollen, wie die Tiroler Volkspartei Tourismus- und Wirtschaftsinteressen über die Interessen der Tiroler Bevölkerung stellt und zur Maßgabe des Handelns der Regierungskoalition macht“. Erst dann könne man tatsächlich über eine sinnvolle Neuaufstellung des Tourismus sprechen. „Auch zu den skandalösen Vorgängen rund um Ischgl haben die Grünen bislang kein Wort verloren“, kritisiert Dornauer.

Tirols FP-Chef Markus Abwerzger zur grünen Forderung: „Nicht der Tourismus ist das Problem, sondern die Freunderlwirtschaft, die von den Grünen geduldet wird.“ 

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