In Zeiten von Corona

Nach der Geburt geht’s nun früher heim

Tirol
22.03.2020 09:00

Das Coronavirus treibt derzeit zahlreichen werdenden Müttern in Tirol einige Sorgenfalten auf die Stirn. „Ist eine normale Geburt überhaupt möglich?“, fragen sich viele. Die Ängste sind jedoch völlig unbegründet.

Der kleine Matteo hat am ersten Tag der tirolweiten Quarantäne in Innsbruck das Licht der Welt erblickt. Bereits sechs Stunden nach der Geburt durfte die stolze Mama Nina mit ihrem entzückenden Neugeborenen – beide sind wohlauf – freiwillig den Weg nach Hause zu ihren Liebsten antreten.

Viele werdende Mütter in Tirol fragen sich in Zeiten der Coronakrise, wie Geburten in den Krankenhäusern verlaufen. Bei so manch einer Frau macht sich Angst und Unsicherheit breit, die Vorfreude ist oft getrübt.

Versorgung in ganz Tirol gewährleistet
„Für Patientinnen, die nicht positiv auf das Coronavirus getestet wurden, ändert sich nicht viel. Die Versorgung ist in ganz Tirol gewährleistet“, sagt Christian Marth, Direktor der Uni-Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe in Innsbruck.

Untersuchungen beim niedergelassenen Arzt
Es werde darauf geachtet, dass wegen des derzeitigen Besuchsverbots an der Klinik der stationäre Aufenthalt möglichst kurz ausfällt. Untersuchungen wie etwa Hüftultraschall sollen beim niedergelassenen Arzt nachgeholt werden. Zudem sind viele niedergelassene Hebammen verstärkt aktiv, die zu Hause die Betreuung im Wochenbett übernehmen können.

„Hausgeburten sind eine schlechte Alternative“
„Wir bieten – wie das gesamte Jahr über – auch ambulante Geburten an. Die Frauen kommen lediglich zum Gebären zu uns und werden wenige Stunden nach der Geburt wieder entlassen“, klärt der Direktor auf. Von Hausgeburten rät Marth ab: „Das ist in Zeiten des Virus eine schlechte Alternative. Es können Notsituationen auftreten, die schwer zu händeln sind.“

Und wie sieht es für schwangere Frauen aus, die am Virus erkrankt sind? „Bei Symptomen wie Atemnot kann es sein, dass die Geburt eine größere Belastung für den Körper darstellt, sonst ist es problemlos“, betont Marth. Es stehen eigene Geburtsräume zur Verfügung. Die werdende Mutter muss eine Schutzmaske tragen, das Personal eine Schutzausrüstung.

„Auch Stillen ist prinzipiell machbar“
„Bisherige Erfahrungen zeigen, dass das Kind selten mit dem Coronavirus angesteckt werden kann. Es geht somit keine Gefahr aus. Die Mutter kann nach der Geburt zu ihrem Neugeborenen auch problemlos Hautkontakt haben – vorausgesetzt, sie trägt eine Schutzmaske. Auch Stillen ist prinzipiell machbar“, stellt der erfahrene Mediziner klar.

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