Vielschichtig

Forscher lösen Geheimnis um Da Vincis Maltechnik

Der Mythos um Leonardo da Vincis Malkünste ist erneut ein Stück weit entzaubert worden. Französische Forscher haben anhand einer Röntgenanalyse herausgefunden, wie es dem Künstler gelang, seine Gesichter so perfekt zu zeichnen. Besonderes Augenmerk legten die Forscher auf die von Leonardo erfundene Sfumato-Technik. Mit ihr erreichte der italienische Künstler die verschwimmenden Umrisse, die zum Beispiel der "Mona Lisa" ihre magische Atmosphäre verleihen.

Für die Untersuchung setzten die Wissenschaftler um Philippe Walter sieben Leonardo-Bilder aus dem Pariser Louvre speziellen Röntgenstrahlen aus - auch die "Mona Lisa" war darunter. Eine Analyse der verschiedenen Farbschichten entlarvte nun die Technik des Meisters. Der Künstler trug demnach feine, ein bis zwei Mikrometer (tausendstel Millimeter) dünne und lichtdurchlässige Lasurschichten auf.

Insgesamt erreichten diese eine Dicke von 30 bis 40 Mikrometern, berichten die Wissenschaftler des französischen Instituts CNRS-LC2RMF in der Fachzeitschrift "Angewandte Chemie International". Zudem sei die Schatten-Maltechnik von dem Gebrauch sehr dünner Pinsel sowie besonderer Farbpigmenten und Zusätze geprägt.

Die Zeichentechnik des großen Meisters Leonardo (1452-1519) beschäftigt Wissenschaftler immer wieder. Erst kürzlich hatte ein Salzburger Psychologe das Geheimnis um Mona Lisas Lächeln zu lüften versucht (siehe Infobox). Er lieferte Belege dafür, dass die Mona Lisa nur lächelt, wenn der Betrachter ihr in die Augen schaut. Blickt man der Dame direkt auf den Mund, nimmt das Gehirn die scharfen Konturen wahr und empfindet ihren Gesichtsausdruck als neutral, ergab ein Experiment.