Kommt harter Brexit?

Setzt EU Messer an: Johnson spielt den wilden Mann

Ausland
03.02.2020 17:45

Briten-Premier Boris Johnson lässt nun die Katze aus dem Sack und setzt der EU das Messer an: Er droht mit einem harten Brexit am Jahresende und will sich auf keinen Fall vertraglich auf die Einhaltung von EU-Standards bei Umweltschutz, Arbeitnehmerrechten, staatlichen Wirtschaftshilfen etc. festlegen.

Bei einer Rede vor „seinen“ Unternehmern und Geschäftsleuten über die Verhandlungsziele bei den anstehenden Gesprächen über die künftigen Handelsbeziehungen zur EU überschüttete er Brüssel ultimativ mit Maximalforderungen, die bis Jahresende zu erfüllen seien. Großbritannien war in der Nacht auf Samstag aus der EU ausgetreten.

EU pocht auf fairen Wettbewerb mit Briten
Es gebe für Großbritannien genauso wenig Grund wegen eines Freihandelsabkommens die Regeln der EU in Kauf zu nehmen wie andersherum, so Johnson. Brüssel pocht im Gegenzug für ein Freihandelsabkommen aber auf gleiche Wettbewerbsbedingungen. Die Formel lautet: „Keine Zölle, keine Kontingente, kein Dumping.“

Schlimmstenfalls kommt „Australien-Modell“
Neben dem Handel geht es unter anderem um Fischereirechte, Sicherheitsfragen und den Zugriff auf Datenbanken. Die Frist bis Jahresende gilt eigentlich als viel zu kurz, doch eine Verlängerungsoption um bis zu zwei Jahre, die noch bis Ende Juli offensteht, lehnt Johnson vehement ab. Für Unternehmen bedeutet das weiterhin Ungewissheit. Sollte es keine Einigung geben, droht ein harter Bruch, der in London inzwischen als „Australien-Modell“ bezeichnet wird.

Die EU hat mit dem fünften Kontinent bisher nur ein Rahmenabkommen, das unter anderem technische Hürden beim Handel und Regelungen zum Flugverkehr betrifft. Auf Großbritannien übertragen wäre das dann der gefürchtete „No Deal“.

Kronen Zeitung

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