2 Dramen am Wochenende

Niederösterreich: Gewaltserie mit bereits 16 Toten

Niederösterreich
27.10.2019 14:04

Erneut ist es in Niederösterreich zu einer schrecklichen Bluttat gekommen, diesmal geschah sie im engsten Familienkreis. Ein 31-jähriger Mann soll am Sonntagmorgen mit einem Messer auf seine Ehefrau und die zwei Jahre alte Tochter losgegangen sein. Beide sind tot. Der elf Monate alte Sohn des Ehepaares wurde mit massiver Atemnot ins Spital gebracht, der mutmaßliche Täter noch vor Ort festgenommen. Es ist innerhalb nur eines Wochenendes die bereits zweite Schreckenstat in dem Bundesland. Noch erschreckender fällt die bisherige Jahresbilanz für Niederösterreich aus - es war die bereits 14. blutige Gewalttat im heurigen Jahr, 16 Menschen starben.

Die traurige Serie hatte am 8. Jänner begonnen, als eine 40-Jährige in Amstetten erstochen worden war. 38 Messerstiche hatte der 38-jährige Ehemann seiner Frau versetzt. Ende August wurde Senol D. als unzurechnungsfähig erklärt und in eine Anstalt eingewiesen. Wäre er als schuldfähig erachtet worden, wäre er wegen Mordes belangt worden.

Am 9. Jänner wurde eine 50-Jährige im Bezirk Wiener Neustadt-Land von ihrem 43-jährigen Ex-Freund attackiert und mit 15 Messerstichen getötet. Der Täter wurde Ende Juni wegen Mordes zu lebenslanger Haft und zur Unterbringung in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher verurteilt.

Am 13. Jänner wurde in einem Park in Wiener Neustadt eine leblose 16-Jährige gefunden, sie war mit einem Gürtel erdrosselt worden. Ihr Ex-Freund, der 20 Jahre alte Syrer Yazan A., wurde Anfang Oktober wegen Mordes, Störung der Totenruhe, Körperverletzung und sexueller Belästigung zu 15 Jahren Haft verurteilt und in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher eingewiesen.

Am 21. Jänner wurde eine 32-Jährige in Tulln auf dem Parkplatz eines Supermarktes durch Stiche mit einem Dolch getötet. 14-mal hatte der Täter, der 36 Jahre alte Ehemann der Frau aus Mazedonien, auf sein Opfer eingestochen. Er erhielt Anfang Juni eine lebenslange Haftstrafe.

In Ebergassing im Bezirk Bruck a.d. Leitha wurde am 25. Jänner eine 64-jährige Pensionistin erschlagen in ihrer Wohnung entdeckt. Die Frau starb laut Obduktion an einem Schädel-Hirn-Trauma, 20 Hiebe mit einem Zimmermannshammer waren tödlich. Ihre Bekannte, eine 44-Jährige, für die das Opfer „wie eine Mutter gewesen sei“, wurde schlussendlich wegen Mordes und Raubes zu lebenslanger Haft verurteilt.

Am 23. März wurde dann eine 75 Jahre alte Pensionistin in Grafenbach-St. Valentin im Bezirk Neunkirchen getötet. Im dringenden Tatverdacht steht ihr eigener 29 Jahre alter Enkel, der die Frau geschlagen, gewürgt und ihr mit zwei Messer zahlreiche Stich- und Schnittwunden zugefügt haben soll. Der Prozess gegen den Mann wegen Mordes findet im Dezember statt. Ihm droht lebenslange Haft sowie eine Einweisung in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher.

Am Abend des 28. Mai wurde auf dem Parkplatz eines Lebensmittelmarktes in Amstettener Stadtteil Greinsfurth die Leiche einer 52 Jahre alten Oberösterreicherin entdeckt. Die Frau war erwürgt worden. Lange liefen die Ermittlungen auf Hochtouren, bis Ende Juli in Haag im Bezirk Amstetten schließlich ein Verdächtiger festgenommen werden konnte. Bei ihm handelt es sich um einen 39 Jahre alten Deutschen. Er sitzt derzeit in Untersuchungshaft. Mit einer Anklage gegen ihn wird noch heuer gerechnet.

Auf einem Campingplatz in Neusiedl bei Pernitz in Waidmannsfeld im Bezirk Wiener Neustadt wurde am Abend des 13. August die Leiche eines 54 Jahre alten Polizisten aus Wien entdeckt. Er starb laut Obduktion an einer Lungenquetschung, seine 56-jährige Ehefrau steht im dringenden Verdacht, den Mann nach einem Streit mit dem Auto überfahren zu haben. Zum Tatzeitpunkt soll sie alkoholisiert gewesen sein, sie wurde nach dem Vorfall in die Psychiatrie eingewiesen. In diesem Fall sind derzeit die Gutachter am Zug, um die Frage zu klären, ob von einem Fahrlässigkeits- oder Vorsatzdelikt ausgegangen wird.

Auf offener Straße ging am 16. August ein 38-jähriger Tatverdächtiger aus Rumänien auf eine 83-jährige Pensionistin in Gloggnitz im Bezirk Neunkirchen los und attackierte die Frau mit einem Messer. Für die 83-Jährige gab es keine Rettung mehr. Wie der mutmaßliche Täter angab, will er das Opfer mit seiner ehemaligen Arbeitgeberin verwechselt haben.

Am 16. September wurde eine 85-jährige Pensionistin in ihrem Haus in Edlitz mit einer Plastikfolie gewaltsam erstickt. Zuvor waren der Frau auch Schläge auf den Kopf beigebracht worden. Zunächst ging man von einer „klassischen Home Invasion“ aus, doch als nur wenig später ein 61-Jähriger auf der A2 von einem Lkw angefahren und verletzt wurde, sollte es zur einer Wende in dem Fall kommen. Bei dem Unfallopfer handelte es sich um den geflüchteten Verdächtigen, der die Frau getötet haben dürfte. Er entpuppte sich als der Finanzberater der Frau. Vor der Haftrichterin gab der Mann die Tat zu.

Tot aufgefunden wurde am 2. Oktober ein Landwirt auf seinem Hof in Vösendorf nahe Wien. Der 61-Jährige war offenbar erschlagen worden. In diesem Fall sind die Ermittlungen in vollem Gange. Bislang gebe es „noch keine bestimmten Verdächtigen“, hieß es zuletzt seitens der Staatsanwaltschaft.

Wegen Mordes durch Unterlassung wird auch gegen die Eltern eines 13 Jahre alten Mädchens im Waldviertel ermittelt. Das Mädchen litt an einer Entzündung der Bauchspeicheldrüse, die Eltern ließen sie jedoch aus religiösen Gründen nicht behandeln, sondern schauten der Tochter beim Sterben zu, ehe der Vater nach ihrem Tod die Polizei alarmierte. Wie es heißt, sollen die Eltern - deutsche Staatsbürger - Mitglieder der Freikirchen sein. Sie befinden sich in U-Haft. In der Folge wurden auch Vorwürfe gegen die zuständige Jugendhilfe laut.

In der Nacht auf den Nationalfeiertag kurz nach Mitternacht hörten dann Gäste eines St. Pöltener Hotels plötzlich einen Schuss aus einem der Zimmer dringen. In der Folge fanden Einsatzkräfte die Leichen eines Mannes im Alter von 50 Jahren sowie jene einer 36-jährigen Frau. Wie eine Schusshandbestimmung ergeben sollte, hatte die Frau zunächst auf den 50-Jährigen erschossen und danach sich selbst. Die Ermittlungen der Polizei sind auch in diesem Fall in vollem Gange.

Am Sonntagmorgen kam es dann im niederösterreichischen Kottingbrunn zu einem schrecklichen Familiendrama. Ein 31-Jähriger soll mit einem Messer auf seine 29 Jahre alte Ehefrau und die zweijährige Tochter losgegangen sein. Für die Mutter und das Kind gab es keine Rettung mehr.

Der elf Monate alte Sohn des Paares litt beim Eintreffen der Einsatzkräfte unter massiver Atemnot und wurde per Hubschrauber ins SMZ-Ost geflogen. Der dringend Tatverdächtige, der selbst den Polizeinotruf alarmierte, wurde vor dem Haus festgenommen. Auch hier laufen die Erhebungen auf Hochtouren.

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