Wegen Einmarsch

USA übernehmen IS-Kämpfer von Kurdenmilizen

Ausland
10.10.2019 09:17

Das US-Militär hat angesichts des türkischen Einmarschs in Nordsyrien mehrere Kämpfer der Terrororganisation Islamischer Staat (IS) aus den Händen der Kurdenmilizen übernommen. Darunter seien die für ihre Brutalität berüchtigten Briten Alexanda Kotey und El Schafi Elscheich, die in den Irak gebracht werden sollten, berichteten die „Washington Post“ und die „New York Times“ am Mittwochabend.

Die beiden sollen an der Enthauptung von Geiseln beteiligt gewesen sein und zu einer IS-Zelle gehört haben, die wegen ihrer Herkunft und ihres britischen Akzents auch „The Beatles“ genannt wurde. Kotey und Elscheich waren nach Angaben des US-Militärs im Jänner vergangenen Jahres gefangen genommen worden. Sie wurden danach den Syrischen Demokratischen Kräften (SDF) übergeben, einem US-Verbündeten.

Bisher wurden gefangene IS-Kämpfer in Nordsyrien von SDF-Kräften bewacht, die sich nun aber auf den Kampf gegen die türkischen Streitkräfte konzentrieren dürften. US-Präsident Donald Trump hatte dem türkischen Einmarsch am Mittwoch mit dem Rückzug von US-Truppen aus dem syrischen Grenzgebiet zur Türkei den Weg geebnet.

Trump kritisiert Europa erneut
Trump sagte am Mittwoch im Weißen Haus, die USA hätten wegen des türkischen Einmarschs einige der gefährlichsten IS-Kämpfer in ihre Obhut genommen und „herausgebracht“. Trump kritisierte erneut, dass sich europäische Staaten wie Deutschland und Frankreich geweigert hätten, eigene Staatsbürger zurückzunehmen, die als IS-Kämpfer in Syrien gefangen genommen worden waren. Er deutete an, dass diese Kämpfer „nach Europa fliehen“ würden, falls sie freikommen sollten.

„Beatles“ lösten 2014 Entsetzen aus
Zu den vier „Beatles“ gehörte neben Kotey und Elscheich auch der als „Dschihadi John“ bekannt gewordene Extremist Mohamed Emwasi, der 2015 bei einem Luftangriff getötet wurde. Das vierte Mitglied der Gruppe, Aine Davis, wurde im Mai 2017 in der Türkei wegen Terrorvorwürfen verurteilt.

Die Zelle enthauptete nach Angaben des US-Außenministeriums mehr als zwei Dutzend Geiseln und folterte viele weitere. Zu ihren Opfern zählen die Journalisten James Foley und Steven Sotloff sowie die Entwicklungshelfer Peter Kassig, David Haines und Alan Henning. Videos der Enthauptungen, bei denen die Gefangenen in orangefarbene Overalls gekleidet waren, lösten 2014 weltweit Entsetzen aus.

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