Filzmaier analysiert

Schadet der Fall Strache der FPÖ bei der Wahl?

Österreich
26.09.2019 06:00

Heinz-Christian Strache soll wie ein Großfürst gelebt haben. Mit sauteuren Spesen auch für den privaten Lebenswandel. „Auf Parteikosten der FPÖ“ bedeutet in Wahrheit „mit unser aller Steuergeld“. Was moralisch letztklassig wäre. Schadet das jedoch der FPÖ für die Nationalratswahl?

Klar, was immer die FPÖ in ihrem Wahlkampf noch sagen wollte, wir werden es nie erfahren. Strache überschattet alles. Er hat nach Ibiza zum zweiten Mal der eigenen Partei ins Knie geschossen. Ob sofort viele Stimmen weg von der FPÖ wandern, ist eine andere Frage. Eher nein.

Als Faustregel gilt, dass Ereignisse spätestens zehn Tage vor einer Wahl passieren müssen, um das Wahlverhalten entscheidend zu beeinflussen. Eine Verhaltensänderung beim Wähler geschieht selten sofort. Es braucht oft längeres Nachdenken.

Kann sich Hofer über den Wahltag retten?
Nur das Internet verkürzt diese Zeitspanne. Wenn etwas veröffentlicht wird, erfolgt der Informationsfluss schneller als früher. Man liest auf Facebook, Twitter & Co. mit. Dort freilich folgen viele Anhänger der FPÖ nicht unabhängigen Quellen. Vielleicht geht also die Strategie Norbert Hofers auf, sich im Fall Strache über den Wahltag zu retten. Erst dann will er Stellung nehmen, ob die Vorwürfe richtig sind.

Dann fangen die Strache-Probleme der FPÖ allerdings so richtig an. Wer will auf Bundesebene einen Koalitionspartner, dessen Ex-Parteichef eine unkontrollierbare Flipperkugel ist? Was bedeutet es für die Wien-Wahl, wenn Strache gar aus der Partei ausgeschlossen wird? Führen die Meinungen für und gegen Strache in der FPÖ gar zu einem Dauerstreit auf offener Medienbühne?

Peter Filzmaier ist Professor für Politikwissenschaft an der Donau-Universität Krems und an der Karl-Franzens-Universität Graz.

Peter Filzmaier, Kronen Zeitung

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