Gefahr wegen Trump

Angst vor Enttarnung: USA zogen Spion bei Putin ab

Ausland
10.09.2019 15:52

Ein russischer Informant für die USA mit direktem Kontakt zu Präsident Wladimir Putin soll nach US-Medienberichten im Jahr 2017 abgezogen worden sein. Die CIA habe den Moskauer Spion wegen einer drohenden Enttarnung außer Landes gebracht. Der umstrittene Umgang von Präsident Donald Trump und dessen Regierung mit Geheimdienstinformationen dürfte ebenfalls dazu beigetragen haben.

Über mehr als zehn Jahre habe der Informant Washington wichtige Einblicke geliefert. Er galt als eine der wertvollsten CIA-Quellen, schrieb die „New York Times“. Seine Informationen hätten auch maßgeblich zu Schlussfolgerungen des US-Geheimdienstes geführt, dass Putin die Einmischung Moskaus in den US-Wahlkampf 2016 befohlen habe. Der Abzug des Top-Informanten sei daher auch mit Blick auf den bevorstehenden US-Präsidentschaftswahlkampf ein Verlust. Putin, der früher selbst Geheimdienstoffizier war, hatte eine Einmischung mehrfach ausdrücklich zurückgewiesen.

Gab Trump sensible Geheimdienstinformationen preis?
Die Entscheidung zum Abzug sei nach einem Treffen zwischen Trump und Russlands Außenminister Sergej Lawrow im Weißen Haus erfolgt, schrieb CNN. Zeitungen hatten damals gemeldet, Trump habe bei dem Gespräch sensible Geheimdienstinformationen preisgegeben. Bei der CIA habe dieser Vorgang - obwohl er nicht direkt mit dem Agenten zusammenhing - für Bedenken gesorgt und letztlich zum Abzug geführt. CIA und das Weiße Haus widersprachen allerdings der Darstellung des Senders.

Der Informant hatte laut „New York Times“ Zugang zu hochrangigen Kreml-Entscheidungen sowie regelmäßigen Kontakt mit dem russischen Präsidenten Putin. Laut CNN lieferte der Moskauer Informant mitunter Bilder von Dokumenten auf Putins Schreibtisch. Weder seine Identität noch sein Aufenthaltsort seien bekannt, hieß es in den Berichten.

Moskau: „Gehört eher in den Bereich der Schundliteratur“
Der Kreml bestätigte inzwischen, dass ein angeblicher US-Spion in der russischen Präsidialverwaltung gearbeitet hat. „Ich weiß nicht, ob er ein Agent war oder nicht. Ich kann nur bestätigen, dass er für die Präsidialverwaltung gearbeitet hat“ und „2016 oder 2017“ entlassen wurde, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow am Dienstag.

Der Mann habe aber keinen Posten als höherer Beamter bekleidet und auch keinen direkten Kontakt zu Präsident Putin gehabt. Peskow meinte, die US-Berichterstattung gehöre „eher in den Bereich der Schundliteratur“.

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