Griechenland-Chaos

Tiroler Reisebüros: “Rückgänge bisher nicht dramatisch”

Bilder von Straßenschlachten zwischen Polizei und Demonstranten machen nicht gerade Lust auf einen Griechenland-Urlaub. Meiden die Tiroler jetzt Ziele wie Kreta, Rhodos oder Santorin? Die Tiroler Reisebüros sehen noch keine dramatischen Buchungs-Einbrüche und predigen Gelassenheit: Die Inselwelt sei sicher.

Bei Flugreisen ist Griechenland hinter der Türkei die Nummer zwei bei den Tirolern. Wenn die Unruhen in Athen und anderen Städten nicht völlig ausufern, dürfte dies auch heuer so bleiben. "Allerdings spüren wir gegenüber 2009 einen Rückgang bei den Griechenland-Buchungen", sagt Andreas Kröll, Chef von Christophorus-Reisen und Fachgruppenobmann der Reisebüros in Tirol. Der griechische Reiseverband beziffert das zu erwartende Sommer-Minus mit 4 bis 8 Prozent.

Was raten die Tiroler Reisebüros den Kunden? Kröll: "Wir versuchen zu beruhigen. Die Inselwelt ist weit weg von den Demonstrationen in den Städten. Wer eine Insel als Urlaubsziel wählt, fliegt ja meist direkt dorthin."

Anders sieht es bei den Rundreisen aus, wenn man auf funktionierende Bus-, Fähr-, und Zugverbindungen angewiesen ist. "Eine Wandergruppe, die am 10. Juni eine Tour durch verschiedene Landesteile Griechenlands antreten wollte, hat storniert, weil plötzlich von 25 Teilnehmern nur mehr 10 wollten", erzählt Luis Gschliesser vom Tiroler Landesreisebüro. Generell, so Gschliesser, seien solche Reaktionen derzeit aber die Ausnahme. "Unser erster Flug ab Innsbruck ist am kommenden Samstag nach Kreta geplant. Daran hat sich nichts geändert."

Schnäppchenpreise, um Rückgänge zu verhindern
Griechenland versucht nun mit Preissenkungen Gäste zu locken. Beispiel: Christophorus hatte eine Woche im 4-Sterne-Hotel "Grecotel" auf Kreta für 1.147 Euro im Angebot. Zuletzt kostete dieser Urlaub samt Flug Innsbruck-Heraklion nur noch 829 Euro.

Pauschalurlauber sind bei etwaigen Streiks oder Unruhen übrigens gut abgesichert. Fällt der Hinflug aus, gibt es 100 Prozent der Kosten retour. Sitzt man auf einer Insel fest, müssen Unterkunft und Verpflegung gratis verlängert werden.

von Andreas Moser, Tiroler Krone