Nach INF-Ausstieg
USA testen vor Kalifornien Mittelstreckenrakete
Rund zwei Wochen nach ihrem Ausstieg aus dem INF-Abrüstungsvertrag mit Russland haben die USA am Montag eine Mittelstreckenrakete getestet. Wie das US-Verteidigungsministerium mitteilte, wurde die landgestützte und konventionelle Rakete (das Video oben zeigt eine Zeitlupenaufnahme des Starts) am Sonntag abgefeuert.
Der Marschflugkörper sei von der Kalifornien vorgelagerten Insel San Nicolas abgefeuert worden und habe sein Ziel nach mehr als 500 Kilometern Flug präzise erreicht, teilte das Pentagon am Montag mit.
Das Pentagon hatte nach dem Ausstieg aus dem INF-Vertrag die Entwicklung neuer Raketensysteme angekündigt. Der Test wäre nach dem INF-Vertrag verboten gewesen, denn das Abkommen untersagte Russland und den USA die Produktion, das Testen und den Besitz von bodengesteuerten ballistischen Raketen und Marschflugkörpern mit Reichweiten zwischen 500 und 5500 Kilometern.
Die USA hatten den Vertrag Anfang Februar zum 2. August gekündigt, weil sie davon ausgehen, dass Russland ihn seit Jahren mit einem Mittelstreckensystem namens SSC-8 (russisch: 9M729, Bild unten) verletzt. Dieses soll in der Lage sein, Marschflugkörper abzufeuern, die sich mit Atomsprengköpfen bestücken lassen und mehr als 2000 Kilometer weit fliegen können.
Vertrag war 1987 geschlossen worden
Der INF-Vertrag war 1987 zwischen den USA und der Sowjetunion geschlossen worden und sah den Verzicht auf gewisse landgestützte Raketen und Marschflugkörper vor. Die USA und europäische Staaten werfen Russland vor, gegen die Abmachung zu verstoßen. Die Regierung in Moskau weist dies zurück.
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