Mütter erzählen

Gewalt an Schulen: Eltern und Lehrer schockiert

Oberösterreich
31.03.2019 09:00
Die Flut an Reaktionen auf das Prügelvideo unter Schülern der Sportmittelschule Kleinmünchen reißt nicht ab. Experten rätseln, wie man Verbesserungen schaffen kann. Lehrer und Eltern sind schockiert. „Jeden Tag, wenn meine Tochter zur Schule geht, habe ich Angst, dass was passiert“, so eine verzweifelte Mutter.

Seit Tagen berichtet die „OÖ Krone“ über Gewalt in mehreren Linzer Mittelschulen, zahlreiche besorgte Mütter erzählen von schockierenden Vorfällen.

Fall 1: Sportmittelschule Kleinmünchen
Eine gefilmte Prügelei unter Schülern der Sportmittelschule Kleinmünchen, bei der ein Zwölfjähriger zusammengeschlagen wurde, ließ die Gemüter hochgehen. Mütter beschwerten sich: „In der Schule wird man nicht ernst genommen. Es gibt keine Konsequenzen.“ Aber auch Lehrer fühlen sich machtlos. Hier eine Nachricht an die Eltern vom Dezember: „Ihre Knaben können NUR streiten und schreien, eine herzliche Konversation ist kaum mehr möglich! Wir können und wollen es nicht mehr hören: Es sind immer die anderen! Wir wollen unterrichten, nicht mehr nur ermahnen und erziehen.“

Fall 2: Dr. Karl Renner Schule
Auch aus der Dr. Karl Renner Schule in Kleinmünchen erreichten uns Hilferufe: „Ein Schüler hat meinem Sohn (14) mit der Faust ins Gesicht geschlagen. Die Polizei hat aber die Ermittlungen eingestellt, da der Täter noch keine 14 war. Man weiß nicht was man machen soll.“

Fall 3: Diesterwegschule
Die Mutter einer Schülerin (12) der Diesterwegschule sagt: „Mitschülerinnen haben meiner Tochter die Hand gebrochen. Gewalt und Mobbing stehen an der Tagesordnung. Ich bin so froh, wenn Ferien sind.“

Anti-Mobbing-Coach Roland Schamberger im Interview

„OÖ Krone“:Wie schätzen Sie die derzeitige Gewaltsituation an Schulen ein?
Roland Schamberger: Die Schulen melden sich meistens viel zu spät bei uns Experten. Es gehört gehandelt, wenn Feuer am Dach ist und nicht, wenn bereits das ganze Haus brennt.

„OÖ Krone“: Was können Eltern und Schulen tun?
Roland Schamberger: Die Schulen sollten besser beobachten. Die Eltern sollten Vorbilder sein und für die Kinder da sein. Es kommt kein Kind gewalttätig auf die Welt.

„OÖ Krone“: Wie helfen Sie?
Roland Schamberger: Ein Bub hat zum Beispiel einem anderen eine blutige Lippe geschlagen. Der Direktor wollte ihn suspendieren. Ich habe dann mit Opfer und Täter lange Gespräche geführt, da hat sich herausgestellt, dass ein Problem Zuhause der Auslöser war. Wir konnten alles klären. Einfach Zuhören und auf die Gefühle achten wirkt oft wahre Wunder.

Lisa Stockhammer, Kronen Zeitung

 krone.at
krone.at
Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.



Kostenlose Spiele