Lira-Krise

Zinsanhebung: Zentralbank widersetzt sich Erdogan

Ausland
13.09.2018 13:58

Die türkische Notenbank hat den Leitzins deutlich erhöht und dem Schwellenland damit Luft in der Währungskrise verschafft. Die Währungshüter hoben den Schlüsselsatz zur Versorgung der Geschäftsbanken mit Geld am Donnerstag von 17,75 auf 24 Prozent an und widersetzten sich damit mehr als deutlich der Forderung von Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan, der zuvor niedrigere Zinsen verlangt hatte.

Die Sitzung galt als Nagelprobe für die Unabhängigkeit der Währungshüter, die mit einer ausufernden Inflation im Land kämpfen. Sorgen von Investoren, Erdogan könnte der Zentralbank in ihre Entscheidungen hineinreden, hatten die Krise der Landeswährung Lira mitausgelöst.

Die überraschend kräftige Anhebung des Leitzinses verschaffte der Landeswährung leichten Rückenwind. Der US-Dollar fiel um mehr als fünf Prozent auf 5,98 Lira. „Die türkische Notenbank schafft klare Fakten und gewinnt Vertrauen zurück“, sagte Ökonom Thomas Gitzel von der VP Bank.

Andere Währungen in „Sippenhaft“
Der Kurssprung der Lira half teilweise auch anderen Schwellenländer-Währungen, die in den vergangenen Wochen wegen der Währungskrise in der Türkei von Anlegern in „Sippenhaft“ genommen worden waren. Der südafrikanische Rand und der russische Rubel legten am deutlichsten zu.

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