OÖGKK-Obmann sauer:

„Müssen mit Krankreden des Hausarztes aufhören!“

Oberösterreich
03.09.2018 13:00

Der Mangel an Allgemeinmedizinern spitzt sich immer mehr zu. Des Problems ist sich auch Albert Maringer, Obmann der oberösterreichischen Gebietskrankenkasse (OÖGKK) bewusst. In der laufenden Debatte stören ihn aber das Krankreden des Berufs, die Panikmache und einige Unwahrheiten.

„Bei einem Besuch auf der Uni hat mir ein Medizinstudent erzählt, dass er nicht Hausarzt werden will, weil er im Quartal nur 4000 Euro verdienen würde“, ist Maringer fassungslos. Laut seinen Informationen verdient ein Mediziner im niedergelassenen Bereich im Jahr rund 150.000 Euro. „Sämtliche Kosten sind schon abgezogen. Der Arzt muss nur noch die Steuer bezahlen. Die liegt bei rund 40 Prozent“, so Maringer.

Trendwende in nächsten Jahren
Ihn stört viel mehr, dass der Beruf zuletzt immer mehr krank geredet wird. Ebenso ärgert ihn die Panikmache. „Der Hausarzt wird ganz sicher nicht aussterben. Es werden auch wieder andere Zeiten kommen“, rechnet er spätestens 2025 mit einer Trendumkehr.

Maßnahmenbündel erarbeitet
Bis dahin wird die OÖGKK mit der Ärztekammer und dem Land weiter an vielen kleinen Schrauben drehen. Ein Patentrezept gibt es laut Maringer nicht. Das Maßnahmenbündel sieht unter anderem den weiteren Ausbau der Primärversorgungszentren vor.

Kein Krisenmodus notwendig
Auch eine Kooperation der Hausärzte mit Krankenhäusern hält Maringer für sinnvoll, ebenso soll es den Medizinern leichter gemacht werden, Teilzeit zu arbeiten. „Was wir aber nicht brauchen, ist ein Krisenmodus. Der Mangel an Ärzten ist ein europaweites Problem, wir müssen ein buntes Angebot schaffen und darauf achten, nichts an Qualität zu verlieren.“

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