„Warnung an alle“

UN-Sondergesandter: „Stehen vor neuem Gaza-Krieg“

Ausland
31.05.2018 13:50

Eine „Warnung an alle“ hat der UNO-Sondergesandte für den Nahen Osten, Nikolaij Mladenow, am Donnerstag per Videobotschaft ausgesprochen. So hätten die jüngsten Auseinandersetzungen zwischen der radikalislamischen Palästinenser-Bewegung Hamas und der israelischen Armee den Gazastreifen „an den Rand eines Krieges“ gebracht, sagte er am Mittwoch, aus Jerusalem zugeschaltet bei einer Dringlichkeitssitzung des Weltsicherheitsrates.

Niemand im Gazastreifen könne „sich einen weiteren Krieg leisten“, so Mladenow. Islamistische Gruppen im Gazastreifen und die israelische Armee hatten sich am Dienstag und bis Mittwoch in der Früh die schwersten Auseinandersetzungen seit dem Gaza-Krieg im Jahr 2014 geliefert. Die Konfrontation begann mit dutzenden Raketen- und Granatangriffen aus dem Gazastreifen auf Israel, auf den die israelische Armee mit der Bombardierung dutzender Ziele der Islamisten im Gazastreifen reagierte.

USA wollte Verurteilung durch UNO, Kuwait blockiert
Auf Antrag der USA kam der UNO-Sicherheitsrat am Mittwoch zu der Dringlichkeitssitzung zusammen. Die USA wollten eine Verurteilung des Raketenbeschusses durch die Hamas und den Islamischen Dschihad erreichen. Kuwait blockierte die von den USA eingebrachte Erklärung jedoch und erklärte, einen eigenen Resolutionsentwurf zu der jüngsten Krise vorzulegen. Darin geht es um „die Erwägung von Maßnahmen“ zum Schutz palästinensischer Zivilisten, wie aus dem Entwurf hervorgeht, welcher der Nachrichtenagentur AFP vorliegt.

Die USA werden den Entwurf nach Angaben des israelischen UNO-Botschafters Danny Danon ablehnen. Die US-Botschafterin bei der UNO, Nikki Haley, sagte, die Menschen im Gazastreifen bräuchten „keinen Schutz von außen“, sondern „Schutz von der Hamas“, welche im Gazastreifen herrscht.

Rotes Kreuz schickt Ärzte und Pfleger nach Gaza
Während die hohe Weltpolitik diskutiert, sind mindestens 13.000 Menschen im Gazastreifen nach Rotkreuz-Schätzungen seit Ausbruch der Gewalt Ende März verletzt worden. Allein 3600 verletzte Palästinenser hätten Schusswunden. Bei mindestens 1350 von ihnen seien die Verletzungen so schwer, dass sie jeweils drei bis fünf Operationen brauchten.

Weil das Gesundheitssystem völlig überfordert ist, schickt das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) jetzt Verstärkung. Chirurgen, Pfleger und Physiotherapeuten sollten die Ärzte vor Ort unterstützen, teilte das IKRK am Donnerstag in Genf mit. Die Helfer wollen in den nächsten sechs Monaten im größten Krankenhaus eine neue Station mit Operationssaal und 50 Betten einrichten und unterhalten. Sie brächten auch dringend benötigte Medikamente und medizinisches Material mit.

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