Bloß ein „Aufschrei“?

Paketbomber von Austin: Bekennervideo aufgetaucht

Ausland
22.03.2018 11:09

Nach dem Selbstmord des mutmaßlichen Paketbombers von Austin haben texanische Ermittler nun ein „Bekennervideo“ auf dem Handy des 23-jährigen Verdächtigen Mark Conditt gefunden. Die Polizei spricht im Zusammenhang mit dem Video von einem „Aufschrei“ eines jungen Mannes, „der über Herausforderungen in seinem persönlichen Leben spricht“. „Terrorismus und Fremdenhass“ seien jedoch nicht Inhalt der Aufnahme, wie Brian Manley, Polizeichef der Stadt Austin, am Mittwoch erklärte.

Wenige Stunden zuvor hatte sich Conditt mit einem Sprengsatz selbst das Leben genommen. Nach der dreiwöchigen Bombenserie rund um die texanische Hauptstadt Austin und die Metropole San Antonio, für die der 23-Jährige verantwortlich gemacht wird, zog sich die Schlinge um den Hals Conditts immer weiter zu. Kurz bevor ein Team des Spezialkommandos SWAT den Verdächtigen festnehmen wollte, sprengte sich der Verfolgte in die Luft.

Baseballkappe, Handschuhe und blonde Perücke als Tarnung genutzt
Auf die Spur des jungen Mannes waren die Fahnder nach eigenen Angaben schließlich durch Videoaufnahmen und Zeugenaussagen gekommen. Der Lokalsender KEYE veröffentlichte Fotos, die den mutmaßlichen Täter zeigen sollen, wie er ein verdächtiges Paket in einer FedEx-Filiale abgibt. Darauf trägt er eine blaue Baseball-Kappe, Handschuhe und womöglich eine Perücke.

Unterdessen wurden weitere Details zum Hintergrund des 23-Jährigen bekannt. Der Zeitung „Houston Chronicle“ zufolge stammte er aus einer religiösen Familie. Medien entdeckten zudem einen Internet-Blog von Conditt aus dem Jahr 2012. In sechs Beiträgen beschrieb sich der damalige Teenager demnach als „konservativ“ und bezeichnete Homosexualität als „unnatürlich“. Zudem habe er die Todesstrafe verteidigt.

Familie wusste nichts von „Dunkelheit“ des Sohnes
Die Polizei hatte zu Beginn der Fahndung ein rassistisches Motiv des Täters vermutet. Die zwei Todesopfer waren Afroamerikaner. Da unter den fünf Verletzten aber auch Weiße waren, konnte kein eindeutiger rassistischer Hintergrund herausgefiltert werden. Conditts Familie sagte dem Fernsehsender CNN, sie habe nichts von der „Dunkelheit“ geahnt, die ihren Sohn umgeben haben müsse. Sie seien eine „normale Familie in jeder Hinsicht“.

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