Wegen Sparmaßnahmen

Caritas warnt vor Demontage des Sozialstaats

Österreich
06.03.2018 11:21

Angesichts der von der Regierung angekündigten Sparmaßnahmen im Sozialbereich warnt die Caritas jetzt „eindringlich vor einer schrittweisen Demontage des Sozialstaates“. Die Kürzungen bei älteren und langzeitarbeitslosen Menschen, aber auch die Ankündigungen, die Notstandshilfe abschaffen und die Mindestsicherung für die Schwächsten kürzen zu wollen, „könnten den sozialen Frieden in unserem Land nachhaltig gefährden“, warnen die Caritas-Direktoren. 

In einer gemeinsamen Erklärung bezeichnen die neun diözesanen Caritas-Direktoren die geplanten Kürzungen als „zutiefst besorgniserregend“. Ihr dringender Appell an die Bundesregierung lautet: „Der Druck auf jene, die heute bereits am stärksten von Armut betroffen sind, darf in Zukunft nicht noch weiter steigen. Teurer als bei armutsbetroffenen Menschen kann man nicht sparen.“

„Kürzungen sind menschlich bedenklich“
Von den Kürzungen des AMS-Budgets wären nicht nur die „Aktion 20.000“ für Menschen ab dem 50. Lebensjahr, sondern auch Programme für Langzeitarbeitslose, für Jugendliche und Unterstützungen im Bereich der Integration von Geflüchteten betroffen. „Diese Kürzungen sind menschlich bedenklich, gesellschaftlich gefährlich und ökonomisch widersinnig.“ Die Caritas erwartet „so viel Verantwortungsbewusstsein, dass die angekündigten Sparmaßnahmen auf ihre soziale Verträglichkeit geprüft und zurückgenommen werden“. Hier werde „auf die kleine Frau, den kleinen Mann vergessen, die keine Lobby haben. Wir warnen vor einem Anstieg von Alters- und Kinderarmut in Österreich.“

Familienbonus: Erhöhung des Kindermehrbetrags für Aleinerzieher gefordert
Beim geplanten Familienbonus pocht die Caritas darauf, dass Familien in Not nicht schlechter aussteigen dürfen. Die Direktoren fordern, den geplanten Kindermehrbetrag von 250 Euro für Alleinerzieher und Alleinverdiener deutlich zu erhöhen und diesen auch Kindern aus Familien zukommen zu lassen, die auf Mindestsicherung oder Notstandshilfe angewiesen sind. Bei den Kürzungen der Mittel für das Integrationsjahr liegt für die Caritas-Direktoren der Verdacht nahe, "dass hier Integrationsprobleme bewusst heraufbeschworen werden, um im Anschluss eine noch rigorosere Asylpolitik zu rechtfertigen. Das ist weder sozial noch wirtschaftlich zielführend."

 krone.at
krone.at
Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.



Kostenlose Spiele