Drama in England

Mädchen aus Angst vor Zahnarzt verhungert

Ausland
17.02.2009 12:22
Ein britisches Mädchen hat sich aus Panik vor dem Zahnarzt zu Tode gehungert. Sophie Waller aus Cornwall hatte sich geweigert zu essen und zu trinken, nachdem ihr acht Zähne entfernt worden waren. Die Achtjährige starb Ende 2005 an Nierenversagen, die Eltern mussten hilflos zusehen, ein Krankenhaus hatte sie abgewiesen. Der Fall ist jetzt vor einem englischen Gericht gelandet, wo die Eltern eine Strafverfolgung der verantwortlichen Ärzte anstrengen. Die Richterin machte am Montag das Versagen der Mediziner und der Behörden für den Tod des Mädchens verantwortlich.

Die Eltern berichteten in der gerichtlichen Untersuchungsverhandlung, dass ihre Tochter Angst vor dem Zahnarzt hatte und sich geweigerte hatte zu schlafen, zu sprechen und zu essen, als bei ihr ein Milchzahn locker war. Darauf wurde sie in ein Krankenhaus gebracht, um die Zähne unter Vollnarkose zu ziehen. Nach der Operation aber weigerte sich Sophie, ihren Mund zu öffnen und wurde auf der Station künstlich ernährt.

Nach Angaben des Gerichts wurde sie nach einer psychologischen Untersuchung dennoch nach Hause entlassen. Den Eltern wurde gesagt, alles sei wieder gut. Zu Hause verschlechterte sich ihr Zustand aber wieder. Die verzweifelten Eltern wollten das Mädchen zurück ins Krankenhaus bringen, wurden dort aber an den lokalen Arzt verwiesen. Doch die Warnungen des Krankenhauses über Sophies bedrohlichen Gesundheitszustand gingen zum falschen Hausarzt. Nachdem Sophie in den letzten Wochen vor ihrem Tod elf Kilo verloren hatte, starb sie am 2. Dezember an Nierenversagen.

Krankenhaus entschuldigte sich bei den Eltern
Die Ärzte hätten versagt, den Zustand des Mädchens richtig einzuschätzen, sagte die Richterin Emma Carlyon. Sophies Leben hätte durch eine bessere Versorgung gerettet werden können. Das Krankenhaus entschuldigte sich am Montag bei den Eltern. Die erklärten, die "einzige Rechtfertigung für Sophies Tod" sei, dass die Abläufe in den beteiligten Behörden verbessert worden seien. "Das wird hoffentlich einem anderen Kind das Leben retten." Ob es jetzt Ermittlungen gegen die Ärzte geben wird, ist noch offen.

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