In Besprechungen sitzt du still an deinem Platz und traust dich nicht, deine Meinung einzubringen. Ebenso sind gemeinsame Mittagspausen mit Kollegen für dich ein Gräuel, weil du nie weißt, was du sagen sollst. Am liebsten kümmerst du dich um deine Arbeit und hältst dich von gemeinsamen Aktivitäten fern. Sicher ist es der bequemste Weg, sich durch sein Arbeitsleben zu schlängeln, aber du legst deiner Karriere damit große Felsen in den Weg. Denn wenn du nicht auffällst, werden deine Leistungen auch nicht gewürdigt. Wie du deine Schüchternheit Schritt für Schritt ablegen kannst, das erfährst du hier.
Meist steckt hinter Schüchternheit eine Form von Angst. Die Angst vor Blamage, die Angst vor Versagen, die Angst, von anderen schlecht gemacht zu werden. Du kommst in eine Situation, in der du dich präsentieren musst, und prompt bekommst du feuchte Hände, errötest und dein Puls beginnt zu rasen. Danach machst du dir Vorwürfe, wegen allem, was du gesagt oder vielleicht nicht gesagt hast. Und das hat deutliche Auswirkungen auf dein Wohlbefinden, sowohl im Privaten als auch im Beruflichen.
Keine Frage, auch schüchterne Mitarbeiter sind eine wertvolle Stütze für das Unternehmen. Das Problem ist jedoch, dass niemand von deinen Qualifikationen erfährt, wenn du dich nicht entsprechend präsentierst. Und das birgt die große Gefahr, dass großartige Fähigkeiten von dir nicht richtig eingesetzt werden und du nie eine Position bekommst, die dir entspricht. Denn möchtest du in eine Funktion mit Führungsverantwortung, dann wird deine Schüchternheit zu einem Hemmnis. Oft traut man nämlich stillen Menschen nicht zu, eine derartige Position gut zu besetzen. Denn eine Führungsposition beinhaltet immer auch, auf andere zuzugehen, zu fordern und stark zu sein. Schüchterne Mitarbeiter machen jedoch oft einen desinteressierten oder überforderten Eindruck, und werden daher für derartige Stellen nicht in Betracht gezogen. Aber auch unter den Kollegen wirst du mit deiner ruhigen Art immer eher ein Außenseiter sein. Weiters haben schüchterne Menschen oft die Herausforderung, ihre Grenzen nicht abstecken zu können und werden dadurch von Kollegen und auch Vorgesetzten gerne ausgenutzt.
Stell dich deinen Ängsten
Zunächst solltest du dir deiner Ängste bewusst werden. Was ist es, das dich eher zum Schweigen als zum Sprechen bewegt? Wenn du diese Angst beschreiben kannst, kannst du an ihr arbeiten und dich ihr Schritt für Schritt stellen. Du sollest daher Situationen, die dir Angst machen, nicht mehr länger ausweichen. Bittet dich dein Chef, die Ergebnisse deiner Arbeit in einer Besprechung zu präsentieren, dann tue es einfach. Überlege, was im schlimmsten Fall passieren kann. Und wie du dann reagierst. Und sobald du diese Konsequenz akzeptierst, wird deine Angst kleiner werden. Du stellst dich deiner Angst, und danach steigt dein Selbstbewusstsein. Kommt eine ähnliche Herausforderung auf dich zu, dann wirst du diese gleich leichter bewältigen können.
Als nächsten Schritt gilt es dann, dass du nicht nur die Vermeidung von Angst-Situationen beendest, sondern aktiv nach Angst-Situationen suchst, und dich ihnen stellst. Das gibt dir ein Gefühl der Stärke, da du aktiv den ersten Schritt machst, und dich freiwillig deiner Angst stellst. Melde dich in größeren Runden zu Wort, und teste, was passiert. Ebenfalls wichtig ist es, das du deine Grenzen gegenüber anderen schrittweise absteckst und lernst, Nein zu sagen. So kannst du nach und nach deinen Selbstwert steigern, und dich in der Berufswelt behaupten.
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