Große Irritationen

Palin und McCain tappen in neue Fettnäpfchen

Ausland
27.10.2008 08:48
Der Wahlkampf der US-Republikaner kommt nicht und nicht aus den Negativ-Schlagzeilen. Neben der gewohnt ungeschickten Sarah Palin, bei der neben hohen Kleiderkosten offenbar auch die Arbeiten von Visagisten massiv zu Buche schlagen, sorgt nun auch John McCains Bruder Joe für Aufsehen: Aus Frust über einen Stau hat er die Notrufnummer 911 gewählt und sich über den Verkehr beklagt. Joe McCain entschuldigte sich am Freitag für sein Verhalten und will aus dem Wahlkampf aussteigen, wie er dem Sender WTOP sagte. Der Vorfall ereignete sich vor etwa einer Woche auf der Ringautobahn der Hauptstadt Washington, dem Capitol Beltway.

Joe McCain war nachts auf dem Weg von einer Wahlkampfveranstaltung der Republikaner in Philadelphia nach Virginia. Er kam in einen Stau, wählte 911 und fragte in der Notrufzentrale, warum der Verkehr auf der "verdammten Zugbrücke" stillstehe. Als er daraufhin gefragt wurde, ob er sich wirklich über den Verkehr beklagen wolle, stammelte McCain ein Schimpfwort und legte auf. Jetzt sagte McCain, er habe geglaubt, sein Telefon sei auf Stummschaltung gewesen. Er habe die Beamten nicht beschimpfen wollen. Nach seinem Anruf bei der Notrufnummer kontaktierte McCain die Polizei der Stadt Alexandria und fragte auch dort nach dem Straßenverkehr.

Ärger über "Kommunistengegenden"
"Ich fühle mich schrecklich, weil ich dem Wahlkampf mit dem Vorfall geschadet habe", sagte McCain in dem Interview. Mit seinem berühmten älteren Bruder habe er noch nicht gesprochen. "Er wird nicht glücklich darüber sein. Da bin ich mir sicher." Es ist nicht das erste Mal, dass Joe McCain Schlagzeilen macht: Bei einer Wahlkampfveranstaltung bezeichnete er den Norden des Staates Virginia als "Kommunistengegend", weil dort die Demokraten traditionell stark sind.

Palins Aussehen wichtiger als Außenpolitik?
Eine Stylistin von Sarah Palin hat vom republikanischen Wahlkampfteam fast doppelt so viel Geld erhalten wie der außenpolitische Berater von Präsidentschaftskandidat John McCain. Amy Strozzi, eine Starvisagistin, die sonst Prominente für Fernsehshows schminkt und derzeit Palin auf Reisen begleitet, erhielt für die ersten beiden Oktoberwochen 22.800 Dollar (18.100 Euro), wie aus Unterlagen des Wahlkampfteams hervorgeht. McCains außenpolitischer Berater Randy Scheunemann erhielt den Angaben zufolge 12.500 Dollar.

In den vergangenen Tagen hatten Berichte für Aufsehen gesorgt, Palin habe 150.000 Dollar für Kleidung, Frisuren und Accessoires ausgegeben, vorzugsweise in Nobelläden wie Saks Fifth Avenue in New York. Palin, die sich den Wählern als typische "Hockey-Mom" aus der Mittelschicht präsentiert, sagte dazu im Fernsehsender Fox News, die Kleidung gehöre ihr nicht, sie habe sie nur für drei Tage von der Partei zur Verfügung gestellt bekommen. In Alaska kauften sie und ihre Familie sehr sparsam ein, ihr Lieblingsgeschäft sei ein Secondhand-Laden in Anchorage

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