Streit um Tempel

Gefechte zwischen Thailand und Kambodscha

Ausland
15.10.2008 13:26
Im Streit um einen 900 Jahre alten Tempel ist es am Mittwoch im Grenzgebiet zwischen Thailand und Kambodscha zu einem kurzen Feuergefecht zwischen den Streitkräften beider Länder gekommen. Rund zehn Minuten habe der Schusswechsel gedauert, berichtete ein Fotograf der Nachrichtenagentur Reuters. Dabei seien ein kambodschanischer Soldat getötet und vier thailändische Soldaten verletzt worden, sagte ein Sprecher der thailändischen Armee am Mittwoch.

Es habe einen heftigen Schusswechsel gegeben, nachdem thailändische Soldaten auf kambodschanisches Territorium vorgedrungen seien, sagte ein kambodschanischer Brigadegeneral der Nachrichtenagentur AFP. Nahe des von beiden Ländern beanspruchten Tempels von Preah Vihear ergaben sich zehn thailändische Soldaten der kambodschanischen Armee, berichtete ein AFP-Fotograf.

Streit um 900 Jahre alten Tempel
Im Mittelpunkt des Streits steht ein 4,6 Quadratkilometer großes Gebiet um den Preah-Vihear-Tempel. Der thailändische Außenminister Sompong Amornvivat rief nach dem militärischen Geplänkel alle Landsleute auf, Kambodscha so bald wie möglich zu verlassen.

Am Montag hatte der kambodschanische Regierungschef Hun Sen damit gedroht, das Gebiet in eines Todeszone zu verwandeln, wenn sich die thailändischen Soldaten nicht bis zum folgenden Tag zurückzögen. Das thailändische Militär erklärte, es sei für einen Krieg gerüstet.

Bangkok: Thais sollen Kambodscha verlassen
"Thailändische Geschäftsleute, die nicht unbedingt in Kambodscha sein müssen, bitte kehren sie rasch zurück", appellierte Minister Sompong. "Wir haben einen Evakuierungsplan." Am Montag hatte der kambodschanische Regierungschef Hun Sen damit gedroht, das Gebiet in eines Todeszone zu verwandeln, wenn sich die thailändischen Soldaten nicht bis zum folgenden Tag zurückzögen. Das thailändische Militär erklärte, es sei für einen Krieg gerüstet.

Gebiet wurde 1962 Kambodscha zuerkannt
1962 hatte der Internationale Gerichtshof (IGH) Kambodscha das Gebiet zuerkannt. Die Entscheidung des UNO-Gerichts sorgte in Thailand jedoch immer wieder für Widerspruch. Seit Juli verschärfte sich der Konflikt. 2.000 Soldaten lagen sich nur wenige Meter in Gräben gegenüber. Bis vor zehn Jahren kontrollierten Reste der Roten Khmer, während deren Schreckensherrschaft in Kambodscha zwischen 1975 und 1979 bis zu drei Millionen Menschen umgekommen sind, das Gebiet.

Thailand macht derzeit eine schwere innere Krise durch. Im erbitterten Kampf der Opposition gegen die Regierung kam es zu schweren Unruhen.

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