Melamin-verseucht

Chinesische Gift-Bonbons in Deutschland verkauft

Ausland
02.10.2008 20:00
Der Giftskandal um verseuchte Milchprodukte aus China hat eine für Europa dramatische Wendung genommen. Entgegen ersten Dementis war etwa die Weichkaramelle "White Rabbit" offenbar zumindest im deutschen Bundesland Baden-Würtemberg käuflich zu erwerben. Erst vor einer Woche hatte der chinesische Hersteller Guanshengyuan den Verkauf der bekannten Bonbon-Marke gestoppt, weil die Süßigkeiten mit der gesundheitsschädigenden Chemikalie Melamin belastet sind.

Nun warnte das deutsche Verbraucherministerium in Stuttgart davor, diese Süßigkeiten zu essen, wenn man sie schon gekauft habe. Der Verzehr von einzelnen Bonbons würde dennoch "keine konkrete Gesundheitsgefahr" für die Verbraucher bedeuten, versuchte die Behörde aber sogleich zu beruhigen.

Verdächtige Bonbons auch in Bochum und Dortmund
Die Kontrolleure stellten am Donnerstag in Asia-Läden in Karlsruhe und Göppingen weitere Produkte der Marken "White Rabbit" und "White Rabbit Chocolate" sicher. Die Weichkaramelle wurden von dem chinesischen Hersteller Guanshengyuan produziert, der zur Bright Food Group aus Shanghai gehört. Die Firma und ihr niederländischer Vertreiber Liroy B.V. starteten eine Rückrufaktion.

Auch in Bochum und Dortmund nahmen Kontrolleure ebenfalls verdächtige Bonbons aus den Regalen von Asia-Läden. In Hamburg wurden Kekse von einem niederländischen Großhändler vorsorglich aus dem Verkehr gezogen. Betroffen sind Schokoladenkekse und Maronen-Gebäck der Marke "Koala", die von der Firma Lotte China Foods hergestellt wurden.

Große Besorgnis in Belgien
Weniger gelassen sieht man das Problem mit den verseuchten Bonbons dagegen im ebenfalls betroffenen Belgien. Dort ersuchen die verantwortlichen Stellen die Bevölkerung "inständig", die Süßigkeiten nicht zu essen. Immerhin sei in Anteil von 11,24 Milligramm Melamin pro Kilogramm festgestellt worden, 4,5-mal mehr als maximal zulässig.

Vier Babys in China gestorben
Durch Melamin, mit dem ein höherer Eiweißgehalt des Produkts vorgetäuscht werden soll, starben in China bereits vier Säuglinge, mehr als 53.000 Babys mussten wegen Krankheitssymptomen behandelt werden. 13.000 Kinder sind noch in Spitalsbehandlung.

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