"Meilenstein"

Verpflichtendes Kindergartenjahr beschlossen

Kärnten
04.07.2008 17:35
Der Kärntner Landtag hat am Donnerstag in seiner letzten Sitzung vor dem Sommer das verpflichtende Bildungsjahr im Kindergarten beschlossen. Somit müssen in Kärnten als einzigem Bundesland ab dem Herbst alle Kinder, die ein Jahr später in die Schule kommen, den Kindergarten besuchen. BZÖ, SPÖ, Grüne und FPÖ stimmten dafür, die ÖVP sprach von "Kinderentzug".

Die Eckpunkte des Gesetzes sind: 

  • Verpflichtender Besuch des Kindergartens an mindestens vier Tagen pro Woche für insgesamt 16 Stunden 
  • Sprachbeobachtung und gezielte Sprachförderung; Anwendung des Bildungsplanes mit Bildungszielen wie beispielsweise motorische Fähigkeiten durch Bewegung
  • emotionale und soziale Entwicklung
  • kreatives und bildnerisches Gestalten sowie Natur- und umweltbewusstes Verhalten
  • verpflichtende Kooperation zwischen Kindergarten und Schule, wobei auch Landeslehrer eingesetzt werden

Bildungspolitischer Meilenstein
Der für Kindergärten zuständige stellvertretende Landeshauptmann Gerhard Dörfler sprach von einem "bildungspolitischen Meilenstein", der einen Beitrag zur Chancengleichheit der Kinder leiste. Es sei wichtig, dass der Kindergarten als erste Bildungseinrichtung angesehen werde. Laut dem BZÖ-Politiker werde insbesondere auf die Sprachkenntnisse sowie auf die sozialen, emotionalen und motorischen Fähigkeiten Augenmerk gelegt.

"Kinderentzug"
ÖVP-Klubobmann Stephan Tauschitz sprach hingegen von "Zwangskindergärten" und "Kinderentzug" sowie einer "unmenschlichen Familienpolitik" durch die anderen Parteien. Diese reiße die Kinder frühzeitig aus der behüteten Umgebung ihrer Familien und zwinge die Eltern unter Strafandrohung, ihre Kinder "außer Haus zu geben

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