Zank nach der EM

Kärntner Politiker streiten über EURO-Bilanz

Kärnten
23.06.2008 17:56
Sehr unterschiedlich fallen die EURO-Bilanzen der Verantwortlichen in Kärnten aus. Während Klagenfurts Bürgermeister Harald Scheucher, BZÖ und Kärnten Werbung von einem großen Erfolg und einem riesigen Werbewert sprechen (130 Millionen Fernsehpublikum, Anm.), fahren SPÖ und ÖVP schwere Geschütze aus. Sie sprechen von einem Realitätsverlust der Kärnten Werbung.

Der Chef der Kärnten Werbung, Werner Bilgram, sprach am Montag von bereits erkennbaren Auswirkungen der EURO 2008 auf den Tourismus.

Gute Buchung bei Hotels in Klagenfurt
Laut einer Umfrage der Kärnten Werbung sei die Auslastung in den Beherbergungsbetrieben während der Veranstaltung sehr gut gewesen – insbesondere in den höheren Kategorien. Im Raum Klagenfurt habe es in den Vier- und Fünf-Sterne-Betrieben an den drei Spieltagen eine Belegung von 90 Prozent gegeben. Zwischen den Spielen seien es 76 Prozent gewesen.

130 Millionen Fernsehzuseher?
Bilgram und der Klagenfurter EURO-Botschafter Rainer Calmund verwiesen im Rahmen ihrer EM-Bilanz auf das große Fernsehpublikum. Laut UEFA hätten rund 130 Millionen Menschen die drei EM-Spiele in Klagenfurt verfolgt. Als weiteres habe es hohe Präsenz in den Printmedien gegeben. Dazu kämen unzählige Zugriffe im Internet, Road Shows in deutschen, polnischen und kroatischen Städten sowie das von vielen Journalisten und Fans besuchte Trainingslager der tschechischen Nationalmannschaft in Kärnten.

Bilgram weist Kritik von sich
Folgedessen wies Bilgram die öffentlichen Vorwürfe im Zusammenhang mit der Verwendung des Acht-Millionen-Zusatzbudgets der Kärnten Werbung für die Fußball-EM zurück. Der Werbewert sei enorm.

SPÖ will Bilgrams Rücktritt
Anders sehen dies SPÖ und ÖVP: SP-Landesgeschäftsführer Gerald Passegger forderte am Montag den Rücktritt von Werner Bilgram. Trotz dessen Zusatzbudgets seien weniger Gäste als im Vorjahr nach Kärnten gekommen. Passegger sieht die positive Bilanz von Bürgermeister Harald Scheucher, Landeshauptmann Jörg Haider und Kärnten Werbung als einen „klassischen Fall von Realitätsverweigerung oder gar -verlust.“ Man weigere sich offensichtlich, „die leeren Fanzonen und schlechten Nächtigungszahlen während der EURO zur Kenntnis zu nehmen.“

ÖVP-Chef Josef Martinz wirft der Kärnten Werbung vor, „beim gesamten EURO-Projekt völlig versagt“ zu haben.“ Er möchte wissen, wofür die acht Millionen Euro Zusatzbudget verwendet wurden.

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