Die Entdeckung von Wasser in der Atmosphäre ist den Forschern eigenen Angaben zufolge mithilfe einer neuen Infrarottechnik geglückt. "Planeten wie Tau Boötis b, die so schwer sind wie Jupiter, aber viel heißer, gibt es in unserem Sonnensystem nicht. Der nun gelungene Nachweis von Wasser in der Atmosphäre von Tau Boötis b ist wichtig, weil er uns hilft, zu verstehen, wie diese exotischen Heißen Jupiter entstehen", sagt Chad Bender von der Abteilung für Astronomie und Astrophysik an der Penn State University. Bis dato haben Forscher Wasserdampf erst auf einer Handvoll anderer Planeten entdeckt.
Heißer Jupiter relativ nahe bei Erde
Tau Boötis b (die künstlerische Illustration zeigt ihn vor seinem Stern Tau Boötis a) wurde bereits 1996 entdeckt und ist einer der ersten bekannten Exoplaneten überhaupt. Mit seiner - aus astronomischer Sicht - nur geringen Entfernung von rund 51 Lichtjahren ist er einer der erdnächsten Exoplaneten, die die Wissenschaft bis dato kennt.
Während sein Zentralgestirn sogar mit bloßem Auge im Südwesten des Sternbildes Bärenhüter zu sehen ist, gilt das für Tau Boötis b nicht: Der Gasriese konnte bislang nur durch seine Schwerkraftwirkung auf seinen Stern nachgewiesen. Man nimmt an, dass der sich viel weiter außen im Planetensystem gebildet hat und sich Tau Boötis a allmählich annähert. Aufgrund seiner engen, fast kreisförmigen Bahn - Tau Boötis b umrundet seinen Stern in einem Abstand von nur rund sieben Millionen Kilometern - herrscht auf seiner Oberfläche eine Temperatur von mindestens 1.500 Grad Celsius, was ihn zu einem der heißesten Planeten macht.
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