96.000-km-Röhre

Japanische Firma will Fahrstuhl ins Weltall bauen

Wissenschaft
23.02.2012 08:37
Ein japanisches Bauunternehmen plant, einen Aufzug ins Weltall zu bauen. Die Firma Obayashi erklärte am Mittwoch, sie könne möglicherweise schon in 40 Jahren eine rund 96.000 Kilometer lange Röhre konstruieren, in der ein spezieller Hochgeschwindigkeitsaufzug Menschen ins Weltall befördern würde.

Bis zu 30 Passagiere soll der Aufzug demnach mit einer Geschwindigkeit von rund 200 Kilometern pro Stunde in die Höhe katapultieren und dabei ein Viertel der Strecke bis zum Mond zurücklegen lassen.

Nach gut einer Woche Fahrzeit kämen die Passagiere schließlich auf einer Plattform auf einer Höhe von 36.000 Kilometern über der Erdoberfläche an, entwarf Obayashi seine Zukunftsvisionen. Touristen würden dort aussteigen, aber Wissenschaftler könnten bis zum Ende fahren. "Menschen haben immer hohe Türme bewundert", begründete Projektleiterin Satomi Katsuyama die Idee eines Weltraumaufzugs.

Kosten noch völlig unklar
Obayashis Experten zufolge ist ein solches Projekt technisch möglich, das Unternehmen räumte aber ein, es könne die Kosten noch nicht einschätzen. Überdies gebe es noch keinen Investor und es sei auch noch nicht geklärt, wo die riesige Röhre auf der Erde gebaut werden könnte und wer sich in dem Aufzug in den Weltraum schießen lassen wolle.

Obayashi ist eine seriöse japanische Baufirma, die unter anderem mit dem Bau des "Stadium Australia" für die Olympischen Spiele in Sydney und für ihre Mitarbeit an der Konstruktion der U-Bahn in Dubai bekannt ist. Derzeit baut Obayashi an Japans höchstem Gebäude, dem Tokio Sky Tree mit einer Höhe von 634 Metern. Die Arbeiten sollen in Kürze abgeschlossen werden.

Nicht ganz neue Idee
Ganz neu ist die Idee allerdings nicht: Bereits 2004 hatte eine von der NASA unterstützte US-Firma angekündigt, einen Aufzug ins Weltall bauen zu wollen. Ihr Fahrstuhl (Bild) soll eine Höhe von 100.000 Kilometern über der Erdoberfläche erreichen und an einem gigantischen Kabel aus Kohlenstoff-Nanoröhren in den Himmel klettern. Diese mikroskopisch feinen, aus Kohlenstoff-Atomen zusammengesetzten Röhren sind außergewöhnlich belastbar.

Laut Angaben von Bradley Edwards, dem Leiter des Projekts Weltraumfahrstuhl in Fairmont (West Virginia), soll das Kabel etwa einen Meter breit, aber dünner als ein Blatt Papier sein und Lasten von bis zu 13 Tonnen tragen können. Es soll in Äquatornähe auf eine Plattform im Pazifischen Ozean montiert werden, weil dort wenig Wind geht und zumeist gutes Wetter herrscht. Die Plattform soll zudem beweglich sein, damit der Aufzug nicht mit um die Erde kreisenden Satelliten kollidiert.

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