Dieser sexuelle Akt ist laut Biologin nicht vom vergleichbaren Verhalten mit einer Artgenossin zu unterscheiden. "Als ich diese Wespen bei der Paarung mit der Zungenorchidee beobachtete, sah das keineswegs nach einem Pseudoverhalten aus", stellt Gaskett fest. Laut der Wissenschaftlerin sei es vielmehr zu einer tatsächlichen Kopulation zwischen dem Insekt und der Blume gekommen. Die Wespe habe sichtlich den sexuellen Höhepunkt erreicht und ihr Sperma über der Pflanze vergossen.
Unmittelbar nach dieser Entdeckung machte sich Gaskett an die Erforschung des Phänomens. Gemeinsam mit einem Team aus Kollegen untersuchte sie Zungenorchideen nach nachweisbaren Spuren der Wespenbegattung. Unter Zuhilfenahme von UV-Licht wurden die Forscher tatsächlich fündig, und es gelang ihnen der Nachweis von Spuren von Wespensperma auf den Blumen.
Das Geheimnis hinter der ungewöhnlichen Liebesbeziehung könnte zumindest zum Teil darin liegen, dass die Weibchen dieser Wespenart es auch ohne männliches Sperma schaffen, für Nachwuchs zu sorgen. "Wenn man sich auch ohne männliche Hilfe fortpflanzen kann, ist es nicht so tragisch, dass alle Männchen, die einem begegnen, ihr Sperma bereits für Orchideen vergeudet haben", meint Gaskett.
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