Ausreise nach Rom

Zum Tode verurteilte Christin von Papst empfangen

Ausland
24.07.2014 14:51
Die im Sudan der Todesstrafe entkommene Christin hat das Land verlassen und ist nach Italien geflogen. In Begleitung des stellvertretenden Außenministers Lapo Pistelli traf Meriam Jahia Ibrahim Ishag am Donnerstagvormittag an Bord einer Regierungsmaschine in Rom ein und wurde am Flughafen von Premier Matteo Renzi und Außenministerin Federica Mogherini willkommen geheißen. Anschließend wurden die 26-Jährige und ihre Familie von Papst Franziskus im Vatikan empfangen.

Renzi sprach von einem "feierlichen Tag". Seine Außenministerin dankte allen, die daran beteiligt waren, dass die Familie ausreisen konnte, und erklärte, diese brauche nun vor allem Ruhe. Die Familie soll auf Einladung der Regierung einige Tage in Rom verbringen, bevor sie nach New York weiterreisen will. Ishags Ehemann ist ein aus dem Südsudan stammender US-Bürger.

Papst Franziskus dankte Renzi für den Einsatz seines Kabinetts zugunsten der sudanesischen Christin. Der Pontifex empfing Ishag, ihren Mann und ihre beiden Kinder kurz nach ihrer Ankunft in Rom im Rahmen einer Privataudienz im Gästehaus Santa Marta.

"Sehr herzliches" Treffen mit Papst Franziskus
Eine halbe Stunde lang unterhielt sich der Papst mit der Christin und ihrer Familie. Vatikan-Presseprecher Federico Lombardi berichtete, dass das Treffen "sehr herzlich" gewesen sei. Der Papst habe sich bei der Frau für ihre Glaubenstreue und ihre Ausdauer bedankt. Mit dem Treffen habe der Pontifex ein "Zeichen der Nähe zu allen Christen geben wollen, die wegen ihres Glaubens weltweit verfolgt werden", sagte Lombardi.

Ishag war Mitte Mai zum Tod durch den Strang verurteilt worden, weil sie nach sudanesischem Recht durch die Heirat mit einem Christen vom islamischen Glauben abgefallen war. Zwölf Tage später brachte sie im Gefängnis in Ketten eine Tochter zur Welt. Ein Berufungsgericht hob das Urteil später auf. Politiker und Menschenrechtsorganisationen hatten sich für ihre Freilassung eingesetzt.

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