Flammeninferno

Kanada: Tausende aus brennender Stadt geflohen

Ausland
07.05.2016 15:08

Drei Tage sind sie vom Feuer eingeschlossen gewesen, jetzt wurden Tausende Bewohner der Stadt Fort McMurray in Kanadas Ölprovinz Alberta endlich in Sicherheit gebracht. Die Polizei eskortierte sie am Freitag per Autokonvoi aus Notunterkünften im nördlichen Umland durch die brennende Geisterstadt. Unterdessen gerät das Flammeninferno immer mehr außer Kontrolle.

Der kanadische Rundfunksender CBC twitterte am Samstag, die Brandfläche von Fort McMurray sei jetzt bereits 156.000 Hektar groß - was 50 Prozent mehr entspreche als noch in der Nacht davor.

Auf Fernsehbildern waren am Freitag die aus jeweils 50 Pkws bestehende Kolonnen auf ihrem Weg durch die teilweise zerstörte Stadt zu sehen, die bereits in der Nacht auf Mittwoch vollständig evakuiert worden war. An den Kreuzungen postierten sich Polizisten, um zu verhindern, dass die Einwohner von der vorgegebenen Route abweichen, um Habseligkeiten aus ihren Häusern zu retten. Über der Stadt kreisten drei Armeehubschrauber, um Alarm zu schlagen, falls die Flammen dem Highway 63 zu nahe kommen sollten.

Die Flucht durch die brennende Geisterstadt sei eine "schreckliche Erfahrung" gewesen, sagte Margarita Carnicero, die mit ihrer Tochter als eine der ersten die Ortschaft Wandering River 200 Kilometer südlich von Fort McMurray erreichte. "Ich hatte Angst, aber ich habe versucht, sie nicht zeigen, um meine Tochter nicht zu verängstigen."

Zehntausende Menschen flohen zunächst in falsche Richtung
Insgesamt sollen 17.000 Einwohner das Katastrophengebiet auf dem Landweg verlassen. Die Behörden gehen davon aus, dass die Rettungsaktion insgesamt vier Tage dauern wird. 8000 weitere Menschen waren am Donnerstag mit Flugzeugen und Hubschraubern ausgeflogen worden.

Das Feuer war vor einigen Tagen südlich der 100.000-Einwohner-Stadt in der Provinz Alberta ausgebrochen, starker Wind trieb die Flammen am Dienstag bis in die Stadt. In der Nacht auf Mittwoch ordneten die Behörden die vollständige Räumung der Stadt an. Viele Menschen flohen Richtung Norden, doch dort drohten sie nun erneut von den Flammen eingeschlossen zu werden.

Rekorddürre und Hitzewelle in Ölprovinz Alberta
Die Ölprovinz Alberta erlebt derzeit eine Rekorddürre und leidet zudem unter einer Hitzewelle. Seit Tagen herrschen Temperaturen von fast 30 Grad Celsius. 1100 Feuerwehrleute sind im Einsatz, um die rund 50 verschiedenen Brände unter Kontrolle zu bringen. In Fort McMurray wurden über 2000 Häuser zerstört.

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