Merkel unbeliebter

Flüchtlingsstrom: Angst unter Deutschen steigt

Ausland
02.10.2015 09:56
Angesichts der vielen nach Deutschland kommenden Flüchtlinge steigt die Verunsicherung in der Bevölkerung. 51 Prozent der Befragten gaben laut ARD-"Deutschlandtrend" an, ihnen mache die Einreise so vieler Menschen Angst. Das sind 13 Prozentpunkte mehr als Anfang September. Für 47 Prozent ist das Flüchtlingsthema allerdings nicht angstbesetzt. 39 Prozent der Befragten äußerten die Sorge, die Flüchtlinge könnten den Wohlstand in Deutschland bedrohen, 59 Prozent erwarten dies nicht.

58 Prozent zeigten sich bei der Umfrage überzeugt, dass die Schutzsuchenden perspektivisch auf dem Arbeitsmarkt gebraucht werden, während 37 Prozent gegenteiliger Auffassung sind. 47 Prozent empfinden die Flüchtlinge als Bereicherung des Lebens in Deutschland - 45 Prozent nicht. Insgesamt bewerteten 35 Prozent der Befragten Zuwanderung allgemein als eher vorteilhaft. 44 Prozent sehen überwiegend Nachteile. Anfang September überwogen noch für 45 Prozent die Vorteile und für 33 Prozent die Nachteile.

Maßnahmen wegen Flüchtlingen stoßen auf Zustimmung
Wesentliche von der deutschen Bundesregierung geplante Maßnahmen stoßen auf mehrheitliche Zustimmung. 80 Prozent halten es für richtig, mit Albanien, Kosovo und Montenegro weitere Balkan-Staaten als sichere Herkunftsländer einzustufen, in die Flüchtlinge leichter zurückgeschickt werden können. Einen schnelleren Zugang zum Arbeitsmarkt wollen 79 Prozent der Befragten. Eine Umstellung bei Geld- bzw. Sachleistungen für Asylbewerber begrüßen 71 Prozent.

Eine Mehrheit von 77 Prozent würde zudem ein Gesetz begrüßen, das regelt, wie Zuwanderer auf deutsche Grundwerte verpflichtet werden. 76 Prozent sprachen sich für mehr legale Einreisemöglichkeiten nach Europa aus - das sind neun Prozentpunkte weniger als vor einem Monat.

CDU/CSU verliert leicht, Merkel stürzt bei Beliebtheit ab
Bei der Frage nach der Wahlentscheidung, wenn am kommenden Sonntag Bundestagswahl wäre, verliert im "Deutschlandtrend" für die ARD-"Tagesthemen" die CDU/CSU im Monatsvergleich zwei Prozentpunkte auf 40 Prozent. Die SPD bleibt unverändert bei 24 Prozent. Die Grünen verschlechtern sich um zwei Punkte auf zehn Prozent, während die Linke einen Punkt auf neun Prozent hinzugewinnt. Die FDP kann sich um einen Punkt auf fünf Prozent verbessern, die AfD sogar um zwei Punkte auf sechs Prozent. Die AfD und möglicherweise auch die FDP wären damit im Bundestag vertreten.

In der Liste der beliebtesten Politiker stürzt Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) um neun Punkte ab und erreicht nur noch 54 Prozent Zustimmung. An der Spitze bleibt Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) mit 65 Prozent Zustimmung - auch das sind aber sieben Punkte weniger als im Vormonat. Größter Gewinner ist der bayrische Ministerpräsident und CSU-Chef Horst Seehofer mit einem Plus von elf Punkten auf allerdings immer noch bescheidene 39 Prozent Zustimmung. Der scheidende Linken-Fraktionschef Gregor Gysi gewinnt einen Punkt auf 45 Prozent.

Insgesamt äußerten sich nur noch 48 Prozent der Befragten zufrieden mit der Arbeit der Regierung, fünf Punkte weniger als zuvor. 51 Prozent sind dagegen nicht zufrieden. Für die Umfrage befragte das Institut Infratest dimap am Montag und Dienstag 1001, für die Frage nach der Wahlentscheidung zwischen Montag und Mittwoch 1501 Wahlberechtigte.

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