Historischer Sieg
F: Front National bei Regionalwahl stärkste Kraft
Auf dem zweiten Platz landete bei den Regionalwahlen das von den Republikanern von Ex-Präsident Nicolas Sarkozy angeführte bürgerliche Parteienbündnis mit rund 27 Prozent der Stimmen. Die regierenden Sozialisten von Präsident Francois Hollande erreichten rund 23 Prozent.
Die Sozialisten können im zweiten Wahlgang am kommenden Sonntag mit der Unterstützung der Grünen und radikalen Linken rechnen, die zusammen bei gut 10 Prozent landeten und den Siegeszug der FN stoppen wollen. Sarkozy hingegen schloss einen Pakt mit den Sozialisten aus.
Wahlbeteiligung bei 50 Prozent
Von den rund 44,6 Millionen Wahlberechtigten beteiligten sich gut 50 Prozent an der Abstimmung. Gewählt wurde nach den Terrorattacken in Paris und Saint-Denis vor drei Wochen unter starkem Schutz von Polizei und Militär. Im ganzen Land herrscht weiter Ausnahmezustand.
Präsident Hollande gab am Sonntagmorgen in seinem Wahlkreis im zentralfranzösischen Tulle den Stimmzettel ab. Nach den Anschlägen waren die Umfragewerte für den Staatschef deutlich gestiegen. Zuvor steckte Hollande wegen Rekordarbeitslosigkeit, schlechten Wirtschaftszahlen und zu langsamen Reformen im Umfragetief.
Auch Le-Pen-Nichte klar vorne
Le Pen ging am Sonntagvormittag in Hénin-Beaumont in Nordfrankreich wählen. Der Front National setzte auf einen Wahlkampf gegen Europa und Ausländer, forderte die Schließung der Grenzen und mehr innere Sicherheit. Le Pen liegt in Nord-Pas-de-Calais-Picardie klar vorne, ihre Nichte Marion Maréchal-Le Pen führt deutlich in der Region Provence-Alpes-Côte d'Azur im Südosten des Landes. Wer in den Regionalparlamenten künftig die Mehrheit hat, wird aber erst in der zweiten Wahlrunde entschieden.
Im Zuge einer Reform wurde das französische Kernland in 13 statt 22 Regionen aufgeteilt. Sie entsprechen in etwa den Bundesländern in Österreich, haben aber im zentralistischen Frankreich deutlich weniger politische Bedeutung und vor allem Verwaltungsaufgaben.
Aus dem Video-Archiv: Frankreich trauert um die Terroropfer
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