Entkam Terrormiliz

Boko-Haram-Geisel: “Machten mich zur Sex-Maschine”

Ausland
09.05.2015 14:04
Seit Anfang 2014 hat die Islamistengruppe Boko Haram im Norden Nigerias mindestens 2.000 Frauen und Mädchen entführt. Die, die entkommen konnten oder befreit wurden, berichten von Vergewaltigungen und Zwangsehen. So auch die 23-jährige Asabe Aliyu, die vom nigerianischen Militär erst kürzlich aus der Gewalt der Terrororganisation befreit wurde.

Asabe Aliyu lebt zurzeit in einem Flüchtlingslager im nigerianischen Malkohi, wo zahlreiche einstige Boko-Haram-Geiseln untergebracht sind. Viele der traumatisierten Frauen dort sind abgemagert und körperlich und psychisch am Ende. Auch Aliyu geht es nicht gut. Sie ist schwanger und spuckte Blut, während sie der nigerianischen Zeitung "Daily Times" ihre Leidensgeschichte erzählte.

"Ich wurde vor sechs Monaten aus Delsak (ein Dorf im Nordosten von Nigeria, Anm.) entführt, als die Boko Haram unser Dorf überfallen hat", berichtet die 23-jährige Frau, die bereits Mutter von vier Kindern ist, dem Blatt. Dabei sei sie von den Kämpfern der Terrorgruppe verschleppt und in eines ihrer Lager im Sambisa-Wald im Norden des Landes gebracht worden.

Frau wurde mehrmals täglich vergewaltigt
Während ihrer Gefangenschaft sei sie mehrmals täglich von Kämpfern der Boko Haram vergewaltigt worden. "Sie machten mich zur Sex-Maschine und wechselten sich dabei ab, mich zu vergewaltigen", berichtete Aliya unter Tränen. "Jetzt bin ich schwanger und habe keine Ahnung, wer der Vater des Kindes ist." Irgendwann sei sie schließlich gezwungen worden, einen der Islamisten zu heiraten, so die junge Frau weiter.

Zuletzt konnte die nigerianische Armee im Zuge mehrerer Militäraktionen fast 700 Mädchen und Frauen, die von Boko-Haram-Kämpfern entführt und wie Sklavinnen gehalten worden waren, befreien - unter ihnen auch Asabe Aliyu. Laut Angaben der Vereinten Nationen sind nicht weniger als 214 der 700 jüngst in Nigeria aus der Gewalt der Terrorgruppe befreiten Frauen und Mädchen schwanger.

Terrorgruppe kämpft für islamischen Staat
Boko Haram kämpft mit Gewalt für einen islamischen Staat im mehrheitlich muslimischen Norden Nigerias. Seit dem Jahr 2009 tötete die Gruppe bei Angriffen auf Polizei, Armee, Kirchen und Schulen mehr als 15.000 Menschen. Im Kampf gegen Boko Haram wird das nigerianische Militär inzwischen von Truppen aus den Nachbarstaaten Kamerun, Niger und Tschad unterstützt.

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