Anti-Terror-Kampf

Bisher 260 PKK-Kämpfer bei Luftangriffen getötet

Ausland
01.08.2015 13:54
Bei den seit einer Woche anhaltenden Luftangriffen der türkischen Streitkräfte auf Stellungen der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) im Nordirak sind nach Angaben der amtlichen Nachrichtenagentur Anadolu etwa 260 Kämpfer getötet und Hunderte weitere verletzt worden. Unter den Verletzten sei demnach auch Nurettin Demirtas, der Bruder des Vorsitzenden der türkischen Kurdenpartei HDP, Selahattin Demirtas.

Allein am Freitag zerstörten türkische Kampfjets laut Anadolu 65 PKK-Ziele, darunter auch Waffenlager. In der Nacht auf Samstag wurden bei einem Luftangriff auf ein Dorf nördlich der irakischen Kurdenhauptstadt Erbil sechs Menschen getötet. Ob es sich bei den anderen Opfern um PKK-Mitglieder handelte, war unklar.

Gemäßigte Kurdenpartei gerät unter Druck
Selahattin Demirtas macht kein Hehl daraus, dass sich sein Bruder den PKK-Kämpfern in den nordirakischen Kandil-Bergen angeschlossen hat. Dass er oder seine Partei selbst der PKK nahestehen, bestreitet er jedoch vehement. Wiederholt distanzierte er sich von jeder Form der Gewalt, auch durch die PKK.

Gegen den HDP-Chef und die Kovorsitzende Figen Yuksekdag laufen derzeit in der Türkei Ermittlungen. Demirtas spricht von einer "schmutzigen Propaganda" von Staatschef Recep Tayyip Erdogan. Die HDP hatte bei den Parlamentswahlen im Juni mit 13 Prozent einen historischen Erfolg errungen und Erdogans islamisch-konservativer AKP damit die absolute Mehrheit verbaut.

Anti-Terror-Kampf hauptsächlich gegen die PKK
In einer Umkehr ihrer bisherigen Strategie hatte die Türkei vor rund einer Woche begonnen, Stellungen der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat in Syrien zu bombardieren. Gleichzeitig aber griff sie nach dem Anschlag auf zwei türkische Polizisten auch Basen der verbotenen PKK im Nordirak an, die gegen den IS kämpft. Die türkische Regierung spricht von einem "Krieg gegen den Terrorismus". Seitdem griff die Luftwaffe den IS nur drei Mal an, die PKK hingegen Dutzende Male. Zahlreiche politische Beobachter sprechen von einem zynischen Kriegsspiel Erdogans.

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