"Krone"-Interview

Bond: Waltz dreht “leider” nicht in Österreich

Adabei
16.12.2014 16:54
Oscarpreisträger Christoph Waltz ist 31 Jahre nach Klaus Maria Brandauer der zweite Bond-Bösewicht aus Österreich. Im Exklusivinterview verrät er der "Krone" alles, was er darf. "Ich darf eh alles sagen, die ganzen Spekulationen halten die Maschine am Laufen. Ich spiele Franz Oberhauser, einen Österreicher. Und die Geschichte erzähl ich nicht, denn da würd ich mir ja selber ins Knie schießen", sagt Christoph Waltz, 58.

Er ist – entgegen einiger Berichte – nicht der Chef der Organisation Spectre, die Bond zu Fall bringen will: "Ich bin einer im Gefüge, es braucht gar keinen Chef, und der Film ist in sich abgeschlossen und hat nichts mit der Story von 'Dr. No' zu tun" – wie ebenfalls fälschlich geschrieben wurde.

Den Begriff Bösewicht mag Waltz gar nicht, er findet die sogenannten bösen Charaktere nicht so eindimensional, wie das Wort vermuten lässt. Bei 007 macht er eine Ausnahme: "Im Bond-Kontext ist das Wort Bösewicht erlaubt. Denn der Bond-Bösewicht ist eine Institution. Ob das aber auf mich und meine Rolle hier zutrifft, sei erst mal dahingestellt", gibt er sich kryptisch. Er ist demnach komplexer, als man es vermuten würde: "In jedem Fall!" lacht er.

Waltz bezeichnet sich nicht als typischer Bond-Fan: "Ich mochte einige Filme – 'Skyfall' fand ich ganz großartig – und aus der historischen Distanz sind die alten Bonds der 60er-Jahre ein Vergnügen. Ich war immer gespannt auf das nächste Bond-Girl, aber festlegen wolle ich mich da nicht, denn die waren alle recht ansehnlich."

Möglicherweise, sagt er, hat er sogar Szenen mit den Damen des neuen Films, Monica Bellucci und Lea Seydoux. Seine Kollegen kennt er alle: "Den Daniel Craig hab ich lustigerweise bei den Golden Globes vor zwei Jahren kennengelernt. Er war unglaublich nett, kam auf mich zu. Und Ralph Fiennes ist einer meiner liebsten Schauspieler, mit dem ich mich privat treffe."

Dass das Drehbuch geleakt wurde, erschreckt ihn nicht: "Das ist eine sehr frühe Version, von der kaum noch was übrig ist im aktuellen Skript. Die ganze Hackernummer geht mir auf den Nerv, die ist dermaßen selbstgerecht und wichtigtuerisch. Das sind kleine, miese Typen, ganz erbärmlich. Was kaputt zu machen ist sehr leicht, was aufzubauen sehr schwierig."

Ein wenig traurig ist der Schauspieler, dass "Spectre" zwar drei Locations in Österreich hat – Sölden, Obertilliach und Altaussee –, er aber in keiner davon filmen wird: "Leider. Ich hab' mir schon gedacht, ich werde die Kollegen beim Dreh besuchen, aber ich besuche Filmsets, auf denen ich nicht aktiv tätig bin, eigentlich nie, weil ich es – wenn ich selbst drehe – auch hasse, wenn so Set-Touristen auftauchen."

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(Bild: kmm)



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